Wie teuer ist ein Massivhaus?
Die Massivbauweise erfreut sich in Deutschland nach wie vor größter Beliebtheit, je nach Bundesland zwischen zwei Dritteln und über 90 Prozent. Die größten Vorteile eines Massivhauses sind die optimale Wärmedämmung und die hervorragende Schallabsorption. Die Frage, wie teuer ist ein Massivhaus, lässt sich jedoch nicht so leicht beantworten. Zunächst gibt es mehrere Arten von Massivhäusern, die sich hinsichtlich Materialien und Bauweisen unterscheiden. Abgesehen von Größe und Bauzeit verursachen weitere Faktoren wie Lage, Dachart, Ausstattung und Architektur starke Preisdifferenzen. Bei den Preiskalkulationen ist auch stets zu beachten, dass es sich um die Kosten für das Haus selbst handelt, welche meist nur 52 Prozent der Gesamtbaukosten betragen.
Hauskosten und Baukosten
Inhaltsverzeichnis
Generell muss man auch zwischen den reinen Hauskosten und den anfallenden Baukosten unterscheiden. Die Aufwendungen für Grundstück, Keller, Bodenplatte oder andere Baunebenkosten sind in den Kalkulationen meist nicht enthalten. Der konkrete Preis eines Massivhauses ist durch diverse Faktoren bestimmt:
- Standort und Region: Die Grundstückskosten und die Grundsteuer unterscheiden sich stark je nach Standort und Region und beeinflussen daher die Baukosten.
- Architektur: Ein individuelles Design durch einen Architekten ist wesentlich teurer als ein vorgefertigtes Massivhaus aus Mustersiedlungen, welches sich teilweise ebenfalls Wünschen anpassen lässt.
Größe und Umfang: Neben der Hausgröße, der Ausstattung und dem Dachtyp können Zusatzelemente wie Erker, Garage oder Giebel ein Massivhaus verteuern, wie etwa. - Bauweise: Die Bauweise Stein auf Stein dauert etwas länger als ein Massivhaus aus vorgefertigten Bauteilen und ist daher bereits teurer.
Bauzeitpunkt: Der Bauzeitpunkt wirkt sich auf die Bauzeit aus, welche sich durch schlechte Witterung verlängert. Beton, Putz und Estrich benötigen eine gewisse Abbindezeit und jede wetterbedingte Verzögerung verteuert den Hausbau. Wintermonate fallen hier völlig aus, denn bei Minusgraden sind Mauerwerks- und Betonierarbeiten überhaupt nicht möglich. - Schlüsselfertig oder Eigenleistungen: Wenn sämtliche Arbeiten der Bauträger ausführt und das Haus anschließend schlüsselfertig übergibt, ist dies kostspieliger als eine teilweise Eigenleistung. Wer mit einem wetterfesten Rohbau zufrieden ist und den Innenausbau selbst übernimmt (Ausbauhaus) oder gleich selbst mit einem Massivhaus im Bausatz Hand anlegt, kann massiv Geld sparen.
Außengestaltung und Erschließung: Garten, Zugangswege und die Einfahrt zur Garage bedürfen ebenfalls der Planung und Ausführung. Dazu kommen Erschließungskosten für Wasser, Kanalisation, Strom und Heizung. - Material: Die Frage des Materials ist heutzutage weniger entscheidend, da es im Fertighausbau nun auch massive Materialien wie Weichbeton und Ziegel gibt und sich ebenso Massivhäuser aus Fertigteilen errichten lassen. Beim Material sollte man generell nicht am falschen Ort sparen. Solide und hochwertige Materialien sind lange haltbar und bewahren so vor Reparatur- oder Sanierungskosten. Dauerhaftes Material ist auch vorteilhafter für die Innenausstattung (Möbel, Wandbeläge, Bodenbeläge).
Kosten eines Massivhauses kalkulieren
Zur Orientierung hinsichtlich der Frage, wie teuer ist ein Massivhaus, gibt es einige Faustregeln. Der Quadratmeterpreis für ein Ein- oder Zweifamilienhaus in Deutschland bewegt sich in einer Preisspanne von 1.000 bis 1.700 Euro je Quadratmeter Wohnfläche. Bei einem Massivbau sollte man jedoch eher von Kosten um die 2000 Euro pro Quadratmeter ausgehen. Die gehobenere Klasse oder Luxusklasse beginnt bei etwa 2600 Euro pro Quadratmeter für die Wohnfläche eines Massivhauses. Diese Richtwerte betreffen jedoch die reinen Gebäudekosten, welche etwa 52 Prozent der Baukosten ausmachen.
Die Baunebenkosten für ein Massivhaus Projekt lassen sich ebenfalls mit Faustregeln kalkulieren. Das Grundstück und die Grunderwerbssteuer auf den Kauf eines Grundstücks machen einen Anteil von 29 Prozent der Gesamtkosten aus.
Kosten für Notar, Baugenehmigung und Vorbereitungskosten der Baustelle mit Baustrom machen etwa 14 Prozent des Massivhauspreises aus.
Zinsen auf die Finanzierungssumme und Bearbeitungsgebühren schlagen mit etwa 3 Prozent zu Buche.
Baunebenkosten
Wie teuer ist ein Massivhaus, das entscheiden nicht zuletzt die diversen Baunebenkosten. Diese beziehen sich auf das Grundstück, auf die Erschließung des Grundstücks, Konstruktionskosten und Versicherungen. Dazu gehören aber auch die Zinsen der Finanzierung sowie sämtliche Behördenkosten.
Die Grundstückskosten berechnen sich nach der Quadratmeterzahl. Dazu kommen beispielsweise die Grunderwerbssteuer, eventuelle Maklergebühren, Grundstücksnebenkosten für Grundbucheintragung und den Notar, welcher diesen Eintrag vornimmt. Die Grunderwerbssteuer beträgt je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 Prozent.
Die Erschließungskosten richten sich nach Art und Lage des Grundstücks. Es ist auf alle Fälle günstiger, ein Grundstück zu erwerben, das bereits an die örtliche Kanal-, Strom- und Wasserversorgung und das Straßennetz angeschlossen ist.
Zusätzliche Konstruktionsarbeiten sind beispielsweise für die Dachkonstruktion, den Kellerbau oder die Bodenplatte nötig. Wasser- und Strominstallationen innerhalb der Massivhäuser und die Installation der Heizungsanlage fallen ebenfalls in diesen Bereich.
Für Versicherungen, Zinsen und diverse Behördengebühren empfiehlt sich ein pauschaler Pufferbetrag von rund 10 Prozent der Hauskosten.