Wie kann man den Keller am besten isolieren?
Mit einer effektiven Wärmedämmung lassen sich die laufenden Kosten bei einem Haus enorm senken. Ein Wärmeleck im Haus bedeutet, dass bis zu 10 Prozent der Wärme verloren geht. Wenn es um derartige Energieverluste geht, sollte man neben Dach und Fassaden auch die Rolle der Kellerräumlichkeiten nicht unterschätzen. Neben dem Wärmeverlust gibt es weitere Gefahren bei undichten Kellern, wie etwa Feuchtigkeit und Schimmelbefall. In der Folge finden Sie einige Ratschläge, wie Sie den Keller am besten isolieren können.
Arten von Kellern
Inhaltsverzeichnis
- Stein-auf-Stein Massivbauweise: Der Bau dieser Keller nimmt mehr Zeit in Anspruch und ist stark von den Wetterbedingungen abhängig. Die Erstellung von Keller oder Bodenplatte kann sowohl bei Fertig- als auch bei Massivhaus zwischen 2 und 5 Wochen dauern.
- Fertigkeller: Die einzelnen Elemente für Wände und Decken werden im Werk vormontiert und der Bau ist schnell erledigt. Ein Kran setzt die Teile zum Eingießen mit Fertigbeton in die Baugrube.
- Weißwanne: Die Keller von Fertighäusern kennt man auch als Weißwannen, als Gegensatz zu den traditionellen Kellerabdichtungen mit schwarzem Bitumen. Weißwannen sind dann anzuraten, wenn das Grundwasser von unten einzudringen droht. Diese Wannen aus wasserundurchlässigem Beton benötigen keine zusätzliche Außenabdichtung. Sie sperren Feuchtigkeit aus, bieten einen guten Schutz gegen eine Belastung mit Radon und haben eine Lebensdauer bis zu 80 Jahren.
Kellerdämmung
Gut gedämmte Keller bewirken eine Anhebung der Fußbodentemperatur im Erdgeschoss und sorgen für mehr Wohlbefinden. Die Verringerung der Schimmelgefahr ist ein weiterer Vorteil. In ungedämmten Kellern mit kalten Wänden kann die Luftfeuchtigkeit leichter kondensieren und so die Bildung von Schimmel fördern. Sie entscheiden, wie Sie den Keller am besten isolieren, anhand der Nutzung.
Bei der Dämmung der Kellerdecke empfiehlt es sich, zusätzlich, die oberen 50 Zentimeter der Außenwand im Erdreich zu dämmen, da sonst in diesem Bereich eine Wärmebrücke geschaffen wird.
Isoliermethoden
Dient der Keller als Wohn- und Lebensraum, benötigen Decke, Wände und Boden eine entsprechende Dämmung. Zum Isolieren gibt es die Methoden der Außendämmung und der Innendämmung mit Platten sowie der Dämmung über Einblasverfahren.
Es empfiehlt sich, schon beim Hausbau eine vorsorgliche Außendämmung des Kellers (Perimeterdämmung) vorzunehmen. Eine spätere Innendämmung des Kellers muss auf alle Fälle die Kondensation zwischen Wänden und Dämmschicht vermeiden, damit es nicht zu Schimmelbildung kommt.
Kellerdecke
Gibt es im Keller keine Wohn- und Lebensräume und der Keller ist daher nicht beheizt, genügt die Dämmung der Kellerdecke. Zum Stopfen eines Wärmelecks montieren Sie einfach Dämmplatten von unten an die Kellerdecke, je nach Beschaffenheit der Oberfläche mit Kleber oder Schrauben.
Die Kellerdämmung mit Einblasverfahren ist eine weitere Möglichkeit, wobei man Dämmstoff in die Hohlräume der Kellerdecke bläst. Eine weitere Variante, etwa zum Dämmen Rohrleitungen, ist das Spray-On-Verfahren, das Ansprühen von Oberflächen mit Dämmmaterial.
Erdgeschossdämmung
Sind die Keller zu niedrig oder haben eine gewölbte Kuppendecke, ist die Dämmung der Kellerdecke auch über das Erdgeschoss möglich. Diese Variante ist jedoch um einiges aufwendiger. Als Erstes muss man den alten Bodenbelag oder Estrich im Erdgeschoss durch einen dünneren ersetzen, damit sich die ursprüngliche Raumhöhe beibehalten lässt. So spart man sich das Anpassen von Türen und Treppenansätzen.
Zum Isolieren kommt eine wasserdichte Folie auf die Estrichschicht im Erdgeschoss, darauf trittfeste Dämmplatten aus Polstyrol, Hanf oder Kork und auf diese dann der neue Bodenbelag. Gewölbte Kellerdecken lassen sich über eine eigens angebrachte Unterkonstruktion dämmen.
Kellerboden
Ähnlich wie die Erdgeschossdämmung verläuft die Isolierung des Kellerbodens. Gab es nicht schon beim Hausbau präventive Maßnahmen, ist die nachträgliche Dämmung des Kellerbodens nur von innen möglich. Die Aufbodendämmung bedeutet jedoch auch, dass man danach Türen und Treppensockel im Keller anpassen muss.
Material
Den Keller am besten isolieren Materialien wie Mineralwolle, Steinwolle, Polystyrol oder Polyurethan. Diese gibt es in Form von praktischen Platten, die sich schnell an Decke und Wände montieren lassen. Polystyrol und Polyurethan sollte man aus brandschutztechnischen Aspekten allerdings nicht in den Kellerräumen verwenden.
Für die Kellerwände eignen sich am besten Dämmstoffe aus Calciumsilikatplatten, Dämmplatten aus Mineralschaum oder auch PUR-Platten mit speziellen kapillaren Durchbrüchen. Dabei ist es wichtig, diese vollflächig an der Kellerwand anzubringen.
Beim Spray-On oder beim Einblasverfahren kommt ein Gemisch aus Wasser und Zelluloseflocken zum Einsatz, welches aushärtet und so die Dämmschicht bildet.
Außendämmung
Die Außendämmung von Kellern ist bereits bei der Errichtung eines Gebäudes anzuraten. Wesentlich aufwendiger ist diese Methode bei bereits bestehenden Gebäuden, da das Aus- und Abbagern vom umliegenden Erdreich notwendig ist. Die Materialien für eine Perimeterdämmung sind Hartschaumplatten aus Polystyrol oder Polyurethan, da diese besonders druck- und witterungsbeständig sind.
Gesetzesvorgabe
Zu beachten dabei sind die gesetzlichen Vorgaben zur Mindestdicke je nach Dämmstoff . Diese legt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) fest, welches seit das Ende 2020 gilt und die EnEV 2014 ersetzt hat.