Was muss ich beim Kellerbau beachten?
Ein Keller ist zwar nicht unbedingt nötig für ein funktionelles Haus, bietet jedoch viele Vorteile: kühlende Vorratskammer, praktischer Stauraum, Platz für Haustechnik, Hobbytätigkeiten und Partys. Die Entscheidung zum Bau ist daher individuell und es gilt unterschiedliche Faktoren zu beachten. Die Erteilung der Baugenehmigung für die Errichtung eines Kellers dauert beispielsweise zwischen eineinhalb und 12 Wochen. Hier in der Folge finden Sie einige Antworten auf die Frage: Was muss ich beim Kellerbau beachten?
Arten von Kellern
Inhaltsverzeichnis
Ein Keller in Massivbauweise nach der Stein-auf-Stein Variante hat den Nachteil, mehr Zeit in Anspruch zu nehmen und stark von den Wetterbedingungen abhängig zu sein. Die Erstellung von Keller oder Bodenplatte kann sowohl bei Fertig- als auch bei Massivhaus zwischen 2 und 5 Wochen dauern.
Ein Fertigkeller besteht aus einzelnen Elementen für Wände und Decken, die im Werk vormontiert werden. Der Bau selbst ist schnell erledigt, denn ein Kran setzt die einzelnen Elemente zum Eingießen mit Fertigbeton in die Baugrube.
Die Keller von Fertighäusern bezeichnet man auch als Weißwannen, im Gegensatz zu traditionellen Kellerbauten und deren Abdichtung mit schwarzem Bitumen. Weißwannen-Keller aus wasserundurchlässigem Beton benötigen keine zusätzliche Außenabdichtung.
Entscheidungshilfen zum Kellerbau
Folgende Überlegungen geben Ihnen Entscheidungshilfe in Sachen Kellerbau:
- Langfristige Vorausplanung: Die Entscheidung für oder gegen einen Keller ist möglichst bereits bei der Planung des Gebäudes zu treffen. Eine spätere Unterkellerung eines Hauses ist, falls überhaupt möglich, mit hohen Kosten verbunden.
- Platzbedarf: Der Aspekt des Platzbedarfs steht im Mittelpunkt bei der Errichtung von Kellerräumen. Falls es keine Alternativen für Stauraum wie Dachgeschoss, Garage oder Gartenhäuschen gibt, ist ein Keller unumgänglich.
- Art der Nutzung: Für den Betrieb bestimmter Heizanlagen, die Waschmaschine und einen Trockner ist es ebenfalls günstiger und sicherer, diese in einem Kellerraum unterbringen zu können.
- Bodenverhältnisse: Nicht jeder Untergrund lässt die Errichtung von Kellern problemlos zu, etwa ein viel zu unebener Boden oder ein hoher Grundwasserspiegel. In Hochwassergebieten mit größerem Überflutungsrisiko können Keller durch von oben eindringendes Wasser ebenfalls Schaden nehmen. Für die Planung sollten Sie daher unbedingt ein Baugrundgutachten einholen.
- Kosten: In jedem individuellen Fall gilt es, die Baukosten abzuwägen, die hauptsächlich von der Grundstücksgröße abhängen. Ein großes Haus, bei welchem die Quadratmeterzahl alleine eine Unterkellerung verteuert, bietet beispielsweise auch ohne Keller mit Sicherheit genügend Stauraum.
- Mehrwert: Auch wenn ein Kellerbau teuer ist, steigert dies andererseits den Marktwert des Hauses für den Fall des Wiederverkaufs. Fertighäuser und Massivhäuser mit Keller haben einen wesentlich höheren Marktpreis. Darüber hinaus bietet ein Keller im Schnitt 40 Prozent mehr Fläche bei relativ geringen Mehrkosten beim Hausbau.
- Einliegerwohnung im Keller: Was muss ich beim Kellerbau beachten, wenn dieser auch als Wohnraum dienen soll? Es ist gestattet, Keller zu einer sogenannten Einliegerwohnung zu machen. Jedoch muss die Raumhöhe mindestens 2,30 Meter betragen. Ausreichend Wärmedämmung und eine Anzahl größerer Fenster sind ebenfalls nötig. Bei Fenstern unterhalb der Geländeoberkante sollte der Winkel der Böschung mindestens 45 Grad betragen, um genug Licht einzulassen.
Durchschnittliche Baukosten
Die Kosten für den Bau eines Kellers belaufen sich im Schnitt auf 300 Euro pro Quadratmeter, dazu einige Tausend Euro für den Aushub. Ein Fertighaus mit Keller kostet im Vergleich zu einem Haus mit Bodenplatte zwischen 180 und 430 Euro pro Quadratmeter mehr. Schwierige Bodenverhältnisse können die Bauarbeiten ebenfalls verteuern, wenn etwa gegen Grundwasser oder Hochwassergefahr besonderer Schutz einzubauen ist.
Sollte ein Kellerbau aufgrund ungünstiger Bodenverhältnisse zu teuer kommen, bietet sich eine Bodenplatte für das Gebäude als Alternative an. Diese kostet jedoch ebenfalls zwischen 10000 und 18000 Euro. Eine Teilunterkellerung ist jedoch selten eine gute Alternative, da trotz relativ hoher Baukosten kaum zusätzliche Wohnfläche zu gewinnen ist.
Die Kellerbaukosten können ebenfalls variieren, wenn eine spezielle externe Firma den Keller baut. Die Risiken für die Bauherren dabei sind Koordinierungsschwierigkeiten mit anderen Baubeauftragten, Bauverzug, mangelnde Passgenauigkeit und Mehrkosten. Am günstigsten ist es, dasselbe Unternehmen Keller und Haus planen und bauen zu lassen, um Planungsfehler und Hürden bei der Bauabwicklung zu vermeiden.