Was kostet ein Keller bei einem Fertighaus?

Bei einem Fertighaus ergibt sich der Vorteil, dass die einzelnen Bauelemente vorgefertigt und schnell errichtet sind. Ein Keller ist jedoch ebenso wie der gesamte Bau des Hauses gründlich im Voraus zu planen. Die Baukosten sind stets individuell zu kalkulieren, hängen sie doch von der Grundstücksgröße, der Bodenbeschaffenheit und dem geplanten Flächen- und Nutzungsbedarf ab. Die Frage, was kostet ein Keller bei einem Fertighaus, lässt sich daher nicht so einfach beantworten.

Vorteile

Fertigkeller haben im Vergleich zu Stein-auf-Stein Massivkellern folgende Vorteile:

  • kurze Bauzeit
  • Planungs- und Koordinierungssicherheit beim Hausbau
  • günstiger als Massivbauweise
  • Festpreisgarantie
  • Terminsicherheit

Fertigkeller und Weißwanne

Wie bei einem Fertighaus sind auch die Elemente eines Fertigkellers wie Wände und Decken im Werk vormontiert. Daher müssen auch Türen, Fenster und Öffnungen für Treppen und Kamin vorgeplant sein. Die Elemente aus wasserundurchlässigem Beton (WU-Beton) kommen mit einem Kran in die Baugrube zum Zusammenbau mit Fertigbeton. Fertigkeller kennt man auch als „weiße Wannen“. Früher dichtete man Kellergeschosse mit schwarzem Bitumen ab („schwarze Wanne“). Eine weiße Wanne kann als Guss oder mit Fertigelementen gefertigt sein. Moderne Weißwannen-Keller benötigen keine zusätzliche Abdichtung von außen und halten in fachgerechter Ausführung viele Jahrzehnte lang.

Faktoren für die Baukosten

Folgende Faktoren beeinflussen die Baukosten für einen Keller:

  • Beschaffenheit des Baugrunds: ein felsiger, sandiger oder feuchter Untergrund, Altlasten, hoher Grundwasserspiegel oder Bauen in einer Hochwasserzone bedeuten höhere Baukosten
  • Größe und statischer Anspruch an das Haus
  • Fertigkeller oder Massivbauweise
  • externe Baufirma

Eine Faustregel besagt, dass sich die Kosten für den Bau eines Kellers etwa auf 300 Euro pro Quadratmeter belaufen. Zusätzlich fallen einige Tausend Euro für den Aushub an. Ein Fertighaus mit Keller kann im Vergleich zu einem Haus mit Bodenplatte zusätzlich zwischen 180 und 430 Euro pro Quadratmeter kosten. Was kostet ein Keller bei einem Fertighaus hängt daher hauptsächlich von der Größe ab. Mit einer weiteren Faustregel lässt sich abschätzen, dass Weißwannen als Keller etwa 15.000 bis 20.000 Euro mehr kosten als konventionell gemauerte Keller in Massivbauweise.

Das bedeutet bei einem Haus durchschnittlicher Größe einen durchschnittlichen Aufwand für einen Fertigkeller zwischen 25.500 Euro und 31.200 Euro. Schwierige Bodenverhältnisse können die Bauarbeiten ebenfalls verteuern, wenn etwa gegen Grundwasser oder Hochwassergefahr besonderer Schutz einzubauen ist.

Keller oder Bodenplatte?

Sollte ein Kellerbau aufgrund ungünstiger Bodenverhältnisse viel zu teuer kommen, bietet sich eine Bodenplatte für das Gebäude als Alternative an. Allerdings kostet eine Bodenplatte ebenfalls zwischen 10.000 und 18.000 Euro, daher lohnen sich Preisvergleiche in jedem individuellen Fall. Die Kalkulation, was kostet ein Keller bei einem Fertighaus im Vergleich zu einer Teilunterkellerung, ist jedoch keine empfehlenswerte Idee. Teilunterkellerung bringt trotz relativ hoher Baukosten kaum zusätzliche Wohnfläche.

Mehrwert und Wohnraum

Ein Keller steigert zwar den Baupreis, jedoch zugleich auch den Wert und Wiederverkaufswert des Hauses. Fertighäuser und Massivhäuser mit Keller haben einen wesentlich höheren Marktpreis. Darüber hinaus bietet ein Keller im Schnitt 40 Prozent mehr Fläche bei relativ geringen Mehrkosten beim Bau.

Ein weiterer Vorteil liegt in der Möglichkeit, eine Einliegerwohnung im Keller einzubauen. Dies ist durchaus gestattet, wenn die Raumhöhe mindestens 2,30 Meter beträgt. Außerdem muss es ausreichend Wärmedämmung und eine Anzahl größerer Fenster geben. Bei Fenstern unterhalb der Geländeoberkante sollte der Winkel der Böschung mindestens 45 Grad betragen, um genug Licht einzulassen.

Externe Baufirmen

Vorsicht ist geboten, wenn das Angebot für den Kellerbau von einem anderen externen Unternehmen viel günstiger erscheint. Damit ließen sich zwar auf den ersten Blick einige Kosten sparen, Abstimmungsschwierigkeiten mit dem Hausbau-Unternehmen können jedoch die Folge sein. Im schlimmsten Fall verzögern die Koordinierungsschwierigkeiten mit anderen Baubeauftragten Bautermine und führt zu Bauverzug beim gesamten Projekt. Zu viele unkoordinierte Beteiligte bei einem Projekt können auch Fehler bei wichtigen bautechnischen Details wie der Abdichtung und Passgenauigkeit verursachen.

Die Kellerbaukosten können sich daher sogar erhöhen, wenn nicht ein und dasselbe Bauunternehmen für Keller und Gebäude verantwortlich ist. So lässt sich die Gefahr von Mängeln bei der Beurteilung des Baugrundes, beim Abdichtungskonzept und bei der Bauabwicklung vermeiden.