Was kostet ein Anbau von 20 qm?
Ein Anbau an einem Gebäude kann eine günstige Lösung bedeuten, wenn es um die Schaffung von mehr Wohnraum geht. Die Frage, was kostet ein Anbau von 20 qm, hängt vom Haustyp, dem Material und der Bauweise ab und nicht nur von den individuellen Bedingungen und Wünschen. Eine weitere Rolle spielen die Grundfläche, sowie die Statik und die tragenden Wände. Grundsätzlich lassen sich sowohl Massivhäuser wie Fertighäuser umbauen und räumlich vergrößern.
Richtwerte
Inhaltsverzeichnis
Obwohl sich die Kosten für einen Anbau nicht generell beziffern lassen, gibt es dazu grobe Schätzungen. Anbauten am Eigenheim sind genehmigungspflichtig und bedürfen einer konkreten Bauplanung und professionellen Umsetzung. Bei einem Fertighaus und einem ebenerdigen Hausumbau sind die Kosten geringer als bei einer Aufstockung. Denn hier muss man das Dach abtragen und nach dem Anbau neu aufsetzen. Laut geltenden Richtlinien in Deutschland liegen die günstigsten Kosten für einen Hausanbau durch Baufirmen zwischen 1.400 und 1.800 Euro pro Quadratmeter. Wer über genügend Fachwissen für einige Eigenleistungen verfügt, muss dennoch mit Mindestkosten von 1.000 Euro pro Quadratmeter rechnen. Die Schätzung, was kostet ein Anbau von 20 qm gerechnet, ergibt daher Kosten zwischen 20.000 und 36.000 Euro.
Planungsphase
Auch für einen Hausanbau gilt, dass für die Durchführung Fachleute notwendig sind. Das beginnt bereits bei der Planung, denn Statik, Material und Dämmung müssen stimmen. Die Materialien sollten dieselben sein, aus welchen das Haus besteht. Weiters sind Genehmigungen einzuholen, welche die Bauhöhe und Objektgröße betreffen. Die notwendigen Schritte vor der Errichtung eines Anbaus sind daher
- professionelle Planung inklusive Bauzeichnung
- statische Berechnung durch Experten
- Anträge für die Genehmigung durch Gemeinde oder zuständige Baubehörde
- Absicherung der Finanzierung durch ein Kreditinstitut
Kostenfaktoren und Finanzierung
Die Kostenfaktoren für einen Hausanbau sind unter anderem:
- Größe des Anbaus inklusive Grundriss und Geschosszahl (Anzahl der Innenwände, Fenster, Türen)
- Lage des Grundstückes und des Gebäudes (Preisunterschiede hinsichtlich Stadt, Land, Bundesland)
- Bodenbeschaffenheit des Grundstücks für Fundamente, Keller oder Bodenplatte
- geplante Dachform des Anbaus (Steildach, Flachdach)
- Rahmenbedingungen (Zugang zur Baustelle, Struktur des Hauptgebäudes)
- Ausstattungsniveau des Anbaus (Wärmedämmung, Heizungs-, Sanitär- und Elektronikanlagen)
- geplante Nutzung des Anbaus (Küche, Sanitärinstallationen)
Wer genau kalkuliert, was kostet ein Anbau von 20 qm, stellt bald fest, dass die Baukosten im Vergleich oft höher liegen als bei einem Neubau. Das liegt daran, dass ein Anbau technisch schwieriger zu realisieren ist. Denn es geht um die Statik und die Stabilität eines bestehenden Gebäudes, um Anpassungen und Durchbrüche, welche die Kosten in die Höhe treiben. Daher kann der Quadratmeterpreis insgesamt sinken, je größer der Anbau geplant ist.
Material
Die Kosten eines Zubaus hängen auch vom Material ab. Anbauten aus Holz oder bei Fertigbauteilen sind besonders günstig, bei massiven Anbauten aus Stein steigen die Material- und Bauaufwandskosten. Leicht umzusetzen ist ein Modulanbau, im Werk vorgefertigt und direkt an das bestehende Haus zu platzieren. Die Fassade lässt sich ebenfalls problemlos zum Haupthaus passend gestalten.
Genehmigungen
Ein Hausanbau kann mehrere Funktionen erfüllen und meist dreht es sich bei der Erweiterung um neuer Wohn- und Arbeitsräume mit Fenstern und Türen. Gesetzlich gelten jedoch auch Wintergarten, Balkonbau und Garage mit Werkstatt als ein Hausanbau. Ganzjährig genutzte Wintergärten müssen beispielsweise auch den Anforderungen der Energieeinsparverordnung entsprechen.
Nicht jedes Haus lässt sich einfach erweitern, denn zunächst sind entsprechende Genehmigungen einzuholen. Die Landesbauordnungen und der Bebauungsplan bestimmen beispielsweise einzuhaltende Mindestabstände zum Nachbargrundstück. Die Vorschriften unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. In manchen Regionen braucht es zusätzlich die Zustimmung des Nachbarn. Die Frage, was kostet ein Anbau von 20 qm hängt auch davon ab, ob das Haus auf einem Grundstück in Kernlage, Hanglage oder Randlage steht.
Genehmigungsfreie Anbauten
Die Bauvorschriften des Bundeslandes unterscheiden sich teilweise stark. Gartenhäuser in Bayern können bis zu einem Brutto-Rauminhalt von bis zu 75 Kubikmetern grundsätzlich genehmigungsfrei bleiben. Diese Obergrenze liegt in Rheinland-Pfalz bei 50 Kubikmetern und in Nordrhein-Westfalen und Hamburg bei 30 Kubikmetern Rauminhalt. Dies entspricht einem Anbau von 5 mal 2 Meter Durchmesser und einer Höhe von 3 Metern. Meist sind Gartenhäuser bis zu 2,50 oder 3 Metern Höhe genehmigungsfrei.
Bei einem frei stehenden Haus muss der Abstand der Anbauten drei Meter zum nächsten Gebäude betragen. Laut Bauordnungen der Länder bedürfen alle Bauten, welche diesen Wert unterschreiten, einer Baugenehmigung.