Tuffstein
Tuff oder Tuffstein ist verfestigtes vulkanisches Eruptivgestein und besteht hauptsächlich aus Pyroklasten aller Korngrößen. Die vulkanischen Gaseinschlüsse machen dieses Gestein oft sehr porös und leicht, daher fällt es in die Kategorie Weichgesteine. Der Name für diese Gesteinsart stammt vom italienischen Wort tufo. Eine weitere Bezeichnung für Tuffe ist Ignimbrite, stammend vom Lateinischen ignis für Feuer und imber für Regen. Die Farben vulkanischer Tuffe, die weltweit vorkommen, reichen von grau über gelblich, bräunlich bis rötlich und kräftig rot. Deren Verwendung ist vielseitig und die kulturhistorische Bedeutung machte Tuff 2011 in Deutschland zum Gestein des Jahres.
Arten von Tuffstein
Inhaltsverzeichnis
Die Bezeichnung Tuffstein umfasste früher allgemein die verfestigten pyroklastischen Ablagerungen aller Korngrößen. Nun bezeichnet man in der Geologie ein Gestein nur dann als Tuff oder Aschen-Tuff, wenn es tatsächlich zu drei Vierteln aus vulkanischer Asche besteht. Andere Arten von Tuff können unterschiedliche Komponenten anderer Gesteine in unterschiedlichster Korngröße enthalten. Daher gibt es verschiedene Unterarten von Tuffstein in unterschiedlichen Kategorien.
Korngrößeneinteilung
- Tuff-Brekzie besteht zu einem bis drei Vierteln aus vulkanischen Bomben und Blöcken
- Lapilli-Tuff enthält hauptsächlich Lapilli und vulkanische Asche und weniger als 25 Prozent vulkanische Bomben und Blöcke
- Aschen-Tuff besteht zu drei Vierteln aus vulkanischer Asche und lässt sich in Groben und Feinen Aschentuff unterteilen
- Tuffite haben einen niedrigen Anteil an Pyroklasten im Gestein
Komponenteneinteilung
- Lithischer Tuff oder Schlackentuff enthält hauptsächlich Gesteinsfragmente
- vitrischer Tuff besteht überwiegend aus Bims und Glasfragmenten
- Bimssteintuff
- Kristalltuff
- Obsidian-Tuff
- Kalktuffe entstehen aus Kalkablagerungen
Chemisch-mineralogische Einteilung
Tuffstein lässt sich auch nach der mineralogisch-chemischen Zusammensetzung einteilen, die Bezeichnung spiegelt die chemisch-mineralogische Verwandtschaft wider:
- rhyolithische Tuffe oder rhyolithische Ignimbrite
- basaltische Tuffe
- andesitische Tuffe
- dazitische Tuffe
Einteilung nach Entstehung
Je nach Entstehung unterscheiden sich Tuffe in Dichte, Härte und der Bearbeitbarkeit, was an den betreffenden Temperaturen bei der Genese liegt:
- Tuffe aus pyroklastischen Fallablagerungen, Schmelztuffe oder Ignimbrite
- Tuffstein aus pyroklastischen Fließablagerungen
Verwendung im Bauwesen
Tuff ist ein beliebter Naturwerkstein aufgrund der einfachen Verarbeitung und der dämmenden Eigenschaften. Tuffstein kam im Bauwesen früher häufig als Mauerstein und Tuffziegel vor. Heutzutage findet dieses Weichgestein meist in Form von Fassadenplatten, als Fensterbänke und Bossensteine, bei Restaurierungsarbeiten und für Steinbildhauerarbeiten Verwendung. Eine Besonderheit stellt der Riedener Tuff wegen seiner Wärmespeicherung im Bereich Ofenbau dar.
Je nach den Tuffvorkommen unterscheidet man folgende deutsche Naturwerksteine:
- Weiberner Tuff
- Ettringer Tuff
- Riedener Tuff
- Rochlitzer Porphyr
- Hilbersdorfer Porphyrtuff