Rhyolith

Rhyolith ähnelt in seiner chemischen und mineralogischen Zusammensetzung sehr dem Granit und besteht überwiegend aus Quarz und Feldspat. Die Bezeichnung dieses Gesteins ist eine Wortschöpfung aus dem Griechischen, erstmals wissenschaftlich beschrieben 1860 von Baron Ferdinand von Richthofen. Die nunmehr veralteten, aber vielen noch bekannten Namen für dieses Gestein sind Quarzporphyr und Liparit.

Entstehung und Vorkommen

Rhyolith fällt in die Kategorie der felsischen Vulkanite und entsteht, wenn Magma reich an Siliciumdioxid ist und durch besonders dicke Erdkruste unter Kontinenten und großen Inselbögen aufsteigt. Dabei muss die Temperatur des Magmas in der Magmakammer unterhalb eines Vulkans oder Vulkangebietes sehr langsam absinken. Beim Erstarren der Magmaströme kann wie bei Basalt ebenfalls ein Muster von sechskantigen Säulen entstehen. Bei extrem schneller Abkühlung einer rhyolithischen Lava bildet sich nicht Rhyolith, sondern es tritt Glasbildung auf. Derartige vulkanische Glase mit der gleichen chemischen Zusammensetzung wie Rhyolith kennt man unter der Bezeichnung Obsidiane.

Diese vulkanische Gesteinsart lässt sich daher einerseits an den Hängen von relativ jungen Vulkanen finden, wie etwa in Island oder auf der Nordinsel Neuseelands. Andere Vorkommen befinden sich häufig im Inneren von historischen Vulkanen, welche durch Erosion freigelegt sind. Diese geologisch älteren, kontinentale Rhyolithe finden sich häufig in Mitteleuropa, im Alpenraum und vielen Gegenden Deutschlands, wie etwa im Thüringer Wald.

Aussehen und Zusammensetzung

Rhyolithe sind dicht und feinkörnig und sind meist relativ hell mit grauen, hellgrünen oder hellroten Farbtönen. Neben den Hauptbestandteilen Quarz und Feldspat enthält dieses Gestein häufig sogenannte Einsprenglinge. Dabei handelt es sich um geringe Anteile an mafischen Mineralen wie Biotit, Hornblende oder Augit sowie Spuren von Magnetit, Hämatit, Cordierit, Granat oder Olivin. Es gibt auch sogenannte aphyrische oder felsitische Rhyolithe, die feinkörnig sind und keine Einsprenglinge enthalten.

Verwendung im Bauwesen

Rhyolith kommt im Bauwesen einerseits als Naturstein vor unter der Bezeichnung Löbejüner Quarzporphyr. Andererseits macht sich die Bauwirtschaft die besondere Festigkeit des Gesteins zunutze und verwendet es hauptsächlich als

  • Schotter und Splitt
  • Pflastersteine
  • Naturwerkstein für Gebäudefassaden, Fußböden oder Tischplatten