Natürliche Bausteine
Natürliche Bausteine oder Natursteine sind alle Gesteine direkt aus der Natur, die man als wirtschaftliches Gut verwendet. Der Abbau von Natursteinen erfolgt in Steinbrüchen und die anschließende Bearbeitung (Sägen, Oberflächenbehandlung) in speziellen steinverarbeitenden Betrieben. Üblicherweise sind Naturwerksteine als gesägtes oder behauenes Produkt auf dem Markt, unbehandeltes Gestein als Feldstein, Bruchstein oder Brecherprodukt. Dieses Baumaterial stellt den Gegensatz zu den künstlich hergestellten Bausteinen dar. Ein großer Vorteil des Natursteins ist, dass sowohl bei der Gewinnung als auch bei der ein wesentlich geringerer Energieaufwand notwendig ist. Überdies ist die Entsorgung problemlos. Daher gilt dieses Material als besonders umweltfreundlich.
Arten von Naturstein
Natürliche Bausteine lassen sich nach technischen Verarbeitungskriterien einteilen in Hartgestein und Weichgestein. Dies ist hauptsächlich für die steinverarbeitenden Betriebe für Bedeutung zur Einschätzung mechanischer Beanspruchungen.
Unter Hartgestein fallen beispielsweise Granit und Basalt, unter Weichgestein Sandstein, Kalkstein, Schiefer, Marmor und Tuff. Kommt Naturstein in der Form von Gesteinskörnung vor, nennt man diese Produkte Betonwerkstein.
- Granite gehören zu den häufigsten Baumaterialien und beliebt aufgrund ihrer Härte und Wetterbeständigkeit. Sie entstehen durch Plattentektonik, meist in Subduktionszonen oder in Gebirgen und sind daher auf allen Kontinenten vertreten. Dieses Hartgestein zeichnet sich durch eine grobkörnige großkristalline Struktur und eine rötliche oder gelbliche Färbung aus. Das Gestein besteht zu großen Teilen aus Quarz, Feldspaten und dunklen Mineralen, vor allem Glimmer, oft auch Spuren von Uran oder Rubidium.
- Marmor gehört zu den beliebtesten Baumaterialien in der Kategorie Weichgestein und wird in nahezu allen Teilen der Welt abgebaut. Dieses mittel- bis grobkristalline Carbonatgestein besteht mindestens zu 50 Prozent aus den Mineralen Calcit, Aragonit und Dolomit. Die jeweilige Färbung, die von rosa bis zu graublau reichen kann, hängt von der Konzentration der enthaltenen Minerale ab. Bestimmte Marmorsorten wie Statuario weisen eine feinkristalline Struktur auf, was sie bei Bildhauern beliebt macht. War Marmor früher in der Architektur beliebt, sind sie heute vor allem im Innenausbau als Fliesen, Treppen- oder Bodenbeläge begehrt. Dieses Material findet sich jedoch auch in anderen Produkten, wie etwa als ein Inhaltsstoff bestimmter Zahncremes, in Streichfarbe oder als Weißpigment in Putzen.
Verwendung
Die Verwendung von Natursteinen umfasst unter anderem
- Industrie: Zementherstellung, Schotter, Granulate
- Gartenbau und Innenausbau: Wandverkleidung, Küchenarbeitsplatten, Waschtische, Treppen, Bodenbelag, Fensterbänke, Werkstein
- Grabmäler
- Fassadenverkleidung
- Restaurierungen
- Steinbildhauerei: Denkmäler, Skulpturen, Natursteinmauerwerk
Weiche natürliche Bausteine wie Kalkstein und Marmor, Gneise, Tonschiefer bedürfen durch ihre Säureempfindlichkeit besonderer Pflege, was bei Granit und Basalt nicht der Fall ist. Natursteine gehören zur Brandklasse A, mit wenigen Ausnahmen, wie etwa Ölschiefer. Dennoch sind in öffentlichen Bauten freitragende Treppen in Naturstein untersagt.