Luft-Wasser-Wärmepumpe

Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe kann der Umgebungsluft Wärme zum Heizen entziehen und das auch bei niedrigen Temperaturen. Die gewonnene Wärme lässt sich zum Heizen oder zur Warmwasserbereitung nutzen. Durch relativ niedrige Anschaffungskosten, geringen Installationsaufwand und die kleine Aufstellfläche gehören diese Wärmepumpen zu den attraktivsten alternativen Heizvarianten in Deutschland. Es gibt Geräte für die Innenaufstellung und die Außenaufstellung. Diese eignen sich nicht nur bei Neubauten, sondern auch bei der Heizungsmodernisierung in Bestandsgebäuden, wenn das Gebäude eine gute Wärmedämmung aufweist.

Funktionsweise

Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe arbeitet wie alle Wärmepumpen im Prinzip wie ein Kühlschrank und die Wärme kommt aus der Umgebungsluft. Alle Wärmepumpen nutzen die Umkehrung des Wärme-Kraft-Prozesses und erzeugen thermische Energie durch die Verdampfung eines Kältemittels. Luft-Wasser-Systeme lassen das eingesetzte Kältemittel auch bei Temperaturen bis zu minus 20 Grad Celsius verdampfen.

Zunächst nimmt die Maschine die thermische Energie aus der Umgebung auf und wandelt sie teilweise in mechanische Nutzarbeit um. Die Restenergie geht in Form von Abwärme an die Raumheizung über. Ein Ventilator leitet Luft über einen Wärmeübertrager, durch welchen ein kühleres Medium fließt und das sich dabei erwärmt. Dieses Kältemittel verdampft bereits bei geringen Temperaturen vollständig.

Ein Verdichter komprimiert den Dampf, sodass mit dem Druck auch die Temperatur ansteigt. Hat der Kältemitteldampf die benötigte Temperatur erreicht, strömt er über einen weiteren Wärmeübertrager und speist die thermische Energie in das Heizsystem ein. Das Kältemittel kühlt ab, der Druck sinkt und das Kühlmedium verflüssigt sich wieder. Danach strömt es über ein sogenanntes Entspannungsventil, wo Temperatur und Druck auf das Ausgangsniveau sinken, sodass der Vorgang von vorn beginnen kann.

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe kann sowohl die Warmwasserbereitung als auch die Heizleistung übernehmen. Der Betrieb kann entweder in Verbindung mit Flächenheizungen oder als Ergänzung zur Öl- oder Gasheizung erfolgen.

Vorteile

Für die Installation der Luft-Wasser-Wärmepumpe sind keine Grab- oder Bohrarbeiten notwendig und das hält die Investitionskosten im Vergleich zu anderen Wärmepumpensystemen relativ niedrig. Es sind auch keine speziellen Genehmigungsverfahren notwendig.

Moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen sind besonders klimafreundlich. Je nach Leistung und Außentemperatur ist meist nur ein Bruchteil an Antriebsenergie in Form von Strom notwendig. Seit einigen Jahren bieten viele Energieversorger auch spezielle Wärmepumpentarife an. Mit einer effizienten Luft-Wasser-Wärmepumpe betrieben mit Öko-Strom können Hausbesitzer zugleich die Umwelt und den Geldbeutel schonen. Es gibt überdies eine Reihe von Förderungen von alternativen Heizsystemen.

Weitere Vorteile sind der geringe Platzbedarf und die unterschiedlichen Aufstellungsarten. Die Innenaufstellung nutzt meist den unbeheizten Kellerraum, um Kondensatbildung weitestgehend zu vermeiden. Damit die Anlage effektiv arbeitet, muss es zwischen Zu- und Abluftöffnung einen gewissen Mindestabstand geben. Bei geringem Platzangebot im Inneren gibt es die Möglichkeit der Außenaufstellung. Bei der Splitvariante gibt es eine getrennte Aufstellung von Wärmepumpe im Inneren und Verdampfer im Außenbereich, was oft auch eine Kosten- und Geräuschreduktion bedeutet.