Ist ein Vorverkauf beim Hauskauf bindend?
Bei einem Vorvertrag beim Hauskauf handelt es sich um einen ersten Vertrag, der sowohl dem Käufer als auch dem Verkäufer Sicherheit bieten soll. So erhält der Verkäufer beispielsweise die Sicherheit, dass der Käufer sich nicht letztendlich doch für ein anderes Objekt entscheidet. Der Käufer wiederum erhält die Sicherheit, dass der Verkäufer nicht an jemand anderen verkauft.
Nachfolgend möchten wir Ihnen erklären, ob ein Vorvertrag bindend ist und aus welchen Elementen ein solcher Vertrag besteht.
Notwendigkeit des Vorvertrages
Der Vorvertrag wird vor allem zur Sicherheit beider Vertragsparteien geschlossen. Hierdurch soll ein Zeitraum geschaffen werden, der dazu dient, alle mit dem Vertrag in Verbindung stehenden wichtigen Dinge zu regeln. So muss der Käufer beispielsweise die Verträge mit seiner Bank abschließen können und der Verkäufer muss alle für den Verkauf wichtigen Unterlagen zusammentragen.
Damit alles Hand und Fuß hat, muss ein solcher Vorvertrag notariell beurkundet werden.
Was regelt der Vorvertrag?
Im Rahmen des Vorvertrages werden nicht nur die Vertragsparteien benannt sondern auch die Immobilie exakt beschrieben. So werden beispielsweise die Flurstücks- und die Grundstücksnummer hinterlegt.
Außerdem festgehalten werden alle Zahlungsmodalitäten. Hierzu gehört vor allem der Kaufpreis.
Um noch mehr Sicherheit zu bieten, werden die Vertragsbedingungen für den letztendlichen Kaufvertrag ebenfalls im Vorvertrag geregelt und auch hinterlegt, welche Voraussetzungen es für einen möglichen Rücktritt geben muss.
Um dem Käufer Sicherheit zu bieten, wird auch verklausuliert, dass der Verkäufer keinen anderen Käufer mehr suchen darf und es gibt ein Kaufversprechen, welches die Interessen des Verkäufers absichert. Ebenfalls aus Gründen der Sicherheit wird eine Klausel hinsichtlich Schadensersatz hinterlegt.
Ist der Vorvertrag bindend?
Der Abschluss eines Kaufvertrages bedeutet, dass ein Zwang zum endgültigen Vertragsabschluss besteht, und zwar für beide Seiten. Man spricht diesbezüglich auch vom sogenannten „Kontrahierungszwang“. Somit ist der Vorvertrag bindend.
Zurücktreten kann man von einem Vorvertrag nur dann, wenn die andere Vertragspartei den vereinbarten Vertragsgegenstand nicht erfüllt. In diesem Zusammenhang können auch Schadensersatzforderungen geltend gemacht werden.
Wie teuer ist ein Vorvertrag für den Hauskauf?
Das Abschließen eines Vorvertrages ist wie erwähnt nur im Rahmen einer notariellen Beurkundung notwendig. Es reicht nicht aus, sich mit der jeweils anderen Vertragspartei einig zu sein und selbst ein Schriftstück aufzusetzen.
Das bedeutet wiederum, dass ein Vorvertrag zwangsläufig mit Kosten für den Notar verbunden ist, denn dieser arbeitet natürlich nicht umsonst. Wie hoch die Kosten für den Vorvertrag sind, lässt sich jedoch nicht pauschal sagen. Grundlage für deren Berechnung ist das Gerichts- und Notarkostengesetz.
Grundsätzlich bemessen sich die Kosten jedoch am Kaufpreis des Hauses. Je teurer dieses ist, desto höher werden entsprechend auch die Notarkosten ausfallen.