Infrarotheizung
Eine Infrarotheizung ist eine spezielle Form der Elektroheizung. Sie macht sich den Effekt der Sonnenstrahlen mit elektrisch erzeugter Strahlungswärme zunutze. Die Luft im Umkreis erwärmt sich dabei weniger stark, da sich diese Wärmestrahlung schlecht auf gasförmige Stoffe überträgt. Anders als bei konventionellen Heizkörpern sind hier keine hohen Vorlauftemperaturen notwendig.
Technischer Aufbau
Die Infrarotstrahlung setzt sich aus langwelligen elektromagnetischen Strahlen zusammen. Für den Menschen sind diese nicht sichtbar, jedoch als Wärme spürbar. Diese Strahlung ist völlig ungefährlich, denn sie entspricht der natürlichen Sonnenstrahlung.
Eine Infrarotheizung erzeugt diese Art von Strahlung durch einen stromdurchflossenen Draht als Heizleiter vor einer thermisch isolierenden Schicht. Die Wärme strömt also nur in eine Richtung nach vorne zu einer Abdeckung, welche die eigentliche Heizfläche darstellt. Diese kann so hohe Temperaturen bis zu 200 Grad Celsius erreichen. Dadurch gibt die Heizfläche zum Großteil Strahlungswärme als langwellige Infrarotstrahlung ab. Wenn es sich um Wandheizelemente handelt, arbeiten diese bereits ab Temperaturen von 75 Grad Celsius, Deckenelemente arbeiten mit höheren Temperaturen.
Es gibt Infrarotheizsysteme in verschiedenen Leistungsstufen und Preisklassen, angefangen ab etwa 100 Euro. Als Faustregel gilt, dass pro Quadratmeter Wohnfläche eine Infrarotheizung 40 bis 80 Watt Leistung aufweisen sollte.
Vorteile und Nachteile
Infrarotwärme empfinden Menschen als besonders angenehm, daher gibt es bereits seit langem Rotlichtlampen zur Schmerztherapie und gegen Entzündungen. Rotlichtkabinen mit Infrarotstrahlern haben sich auch als eine Alternative zur Sauna durchgesetzt. Da eine Infrarotheizung weder Luft noch Wasserdampf zur Wärmeübertragung nötig hat, ist sie eine ideale Lösung für Allergiker und Asthmatiker. Wie die Fußbodenheizung wirbelt diese Heizungsart so gut wie keinen Staub auf und verhindert zugleich die Schimmelbildung auf Böden, Wänden, Decken und Möbeln. Diese Art der Heizung besticht neben ihrer Effizienz auch mit einfacher Montage und einem völlig abgasfreien und wartungsfreien Betrieb.
Der einzige Nachteil einer Infrarotheizung liegt bei den Betriebskosten, die neben den Anschaffungskosten anfallen. im Strompreis, da diese Energiequelle deutlich teurer kommt als beispielsweise Gas oder Öl. Es ist daher nur unter bestimmten Umständen möglich, diese Heizungsform für eine komplette Wohnfläche in herkömmlichen Häusern einzusetzen. Sie eignet sich jedoch hervorragend als Übergangslösung oder auch als Zusatzheizung, beispielsweise in Verbindung mit Photovoltaik und Stromspeicher. Bei hervorragend gedämmten Altbauten, Niedrigenergie- und Passivhäusern kann sich die Infrarotheizung jedoch als Hauptheizung lohnen. In diesen Fällen überwiegt der vergleichsweise geringe Energiebedarf für den Betrieb die Anschaffungskosten für eine konventionelle Heizung.
Geht es um eher selten genutzte Räume wie Gästezimmer, Garagen, Keller oder Hobbyräume, Räume, ist eine Infrarotheizung die ideale Lösung. Denn man kann sich den Anschluss dieser Räumlichkeiten an das Hauptheizsystem und zugleich Energie- oder Brennstoffkosten sparen.