Heizung richtig warten

Zum reibungslosen Betrieb jeder Heizanlage ist es absolut unerlässlich, die Heizung richtig warten zu lassen. Denn nicht alle der regelmäßigen Wartungsmaßnahmen können die Immobilienbesitzer oder die Mieter selbst erledigen. Die ausreichende Wartung durch Fachleute ist nicht nur wesentlich für eine dauerhaft und effizient funktionierende Heizung. Meist ist sie auch die Voraussetzung für die Erfüllung von Garantieleistungen. Bei bestimmten Heizungstypen sind dazu sogar gesetzliche Vorschriften zur Wartung einzuhalten.

Umfang der Wartung

Je nach Heizungstyp und Bauform haben Heizungen unterschiedliche Ansprüche für eine Wartung. Während Wärmepumpen aufgrund ihrer Bauform und ihrer langen Lebensdauer nur einen geringen Wartungs- und Pflegebedarf haben, ist regelmäßige Wartung und Pflege bei Heizanlagen mit fossilen Brennstoffen unumgänglich.

Vorschriften zur korrekten Heizungswartung in Deutschland sind unter anderem in der Energieeinsparverordnung (EnEV), in der Kehr- und Überprüfungsverordnung (KÜO) und in den jeweiligen Installationsregelungen (beispielsweise die Technischen Regeln der Gasinstallation TRGI) festgelegt. Eine Heizungswartung umfasst üblicherweise Brennerkontrolle, Dichtigkeitsprüfung, Druckkontrolle, Suche nach Alterserscheinungen, Abgasmessung sowie die Sicherheitsprüfung der Abgasrohre, Brenner und Sicherheitsventile. Anschließend werden gegebenenfalls Verschleißteile ausgetauscht oder Reparaturen vorgenommen.

Vorteile

Die Vorteile einer regelmäßige Wartung von Heizanlagen sind

  • Kosteneinsparung, denn moderne Heizanlagen erreichen ihre hohe Effizienz nur dann, wenn die Anlage technisch einwandfrei funktioniert.
  • Erhöhung der Lebensdauer durch die kontinuierliche Überprüfung, die Pflege und Wartung sowie durch den Austausch von Verschleißteilen
  • Sicherheit: Bei mangelhafter Wartung können beispielsweise unbemerkt Gase wie das geruchlose und hochgiftige Kohlenmonoxid austreten. Bei fehlerhaften Brennern oder Gassensoren droht Explosionsgefahr, weil Gas unbemerkt aus der Heizung austritt und sich entzündet. Die Heizung richtig warten zu lassen ist also eine Frage der Betriebssicherheit und der persönlichen Sicherheit.
  • Garantieansprüche: Nur wer die Heizung richtig warten lässt, hat Anspruch auf die Herstellergarantie.
  • Umweltschutz: Technisch einwandfrei funktionierende Heizanlagen stoßen weniger Emissionen aus als nicht gewartete Systeme. Die regelmäßige Wartung dient also der Umwelt.
  • Erhaltung der Wirkungsgrade und der Energieeffizienz

Kaminöfen und Pelletöfen

Kachel- und Kaminöfen und offene Kamine, welche sich mit Holz, Kohle, Pellets oder Gas betreiben lassen, unterliegen gesetzlichen Bestimmungen und Genehmigungspflichten durch örtliche Behörden. Diese Vorschriften zum Brandschutz und Umweltschutz sowie zum sicheren Betrieb sind bereits bei der Anschaffung und dem Einbau unerlässlich. Die Hersteller und Händler müssen dabei auf diverse eingehaltene DIN-Vorschriften und Güte-Signets verweisen können. Zu den Richtlinien zum Bau und Betrieb von offenen Kaminen und Kaminöfen zählt unter anderem deren jährliche Überprüfung durch den Schornsteinfeger. Wer diese umfassenden Bestimmungen zu Betrieb und Wartung nicht einhält, dem drohen saftige Geldstrafen. In bestimmten Wohnbereichen ist es auch generell nicht gestattet, einfach einen Ofen aufzustellen.

Gasöfen

Wie oft die Kontrolle von Abgasen und Heizsystemen durch Fachleute erfolgen muss, hängt von der Art der Anlage ab. Alle Arten von Kaminöfen, Gasheizkessel und Gasbrennwertkessel müssen jährlich überprüft werden. Die Kontrolle von Gasbrennwertkesseln mit Unterdruck-Gasanlagen ist hingegen nur alle zwei Jahre Pflicht.

Bei einer Gasheizung gibt es an sich keine gesetzliche Vorschrift zur Häufigkeit der Gasheizungswartung. Jedoch ist es laut Energieeinsparverordnung die generelle Pflicht des Betreibers, die Heizung richtig warten und instand halten zu lassen. Diese gesetzliche Pflicht zur Wartung enthält die regelmäßige Kontrolle der Heizanlagen durch den Schornsteinfeger und das gilt auch für Gasheizungen.

Ölheizung

Beim Verbrennen von Öl entstehen viel mehr Ruß und Rückstände als etwa bei einer Gasheizung, daher ist der Reinigungsaufwand bei der Wartung höher. Abgasrohre, Brenner und andere Bauteile bedürfen aufwendiger Reinigung, was sich auch in den Wartungskosten niederschlägt. Diese liegen im Schnitt 30 Prozent höher als die Wartungskosten anderer Heizungstypen, wie etwa für eine Gasheizung.

Reinigung

Zum Heizung richtig warten, wenn es um eine fossile Heizungsanlage geht, gehört die regelmäßige Reinigung. Eine inwendige Reinigung des Ofens und des Rauchrohres sollte mindestens einmal im Jahr außerhalb der Heizsaison erfolgen. Ruß und Asche setzen jedem Ofen zu und können bei mangelnder Pflege sogar zu irreparablen Schäden führen. Während der Heizsaison sollte man die Brennkammer eines Kamin- oder Kachelofens spätestens jeden dritten Tag von Asche reinigen, mit einem Handfeger oder einem Aschestaubsauger. Das verbessert den Rauchabzug und damit die Betriebssicherheit des Gerätes. Der Aschekasten sollte zirka zweimal wöchentlich geleert werden.

Für die regelmäßige, am besten tägliche Reinigung der Glasscheibe eines Kaminofens genügt ein feuchtes Tuch. Sind die Scheiben stärker verrußt, sollte man einen Spezialreiniger benutzen. Regelmäßige Reinigung der Isolierung mit einem feuchten Tuch sollte etwa einmal in der Woche erfolgen. Denn ist die Isolierung nicht mehr völlig intakt, zieht der Ofen zu viel Luft.

Ist ein Abgasrohr zu stark verschmutzt, hilft Entrußungspuder als Reinigungsmittel. Für einen Pelletofen gibt es auch Entrußerpellets, die zugleich heizen und reinigen.

Zur Schmierung von Scharnieren, Schraubverbindungen und sonstigen thermisch belasteten Teilen des Ofens gibt es ein hitzebeständiges Schmierfett.

Verschleißteile

Bei Kaminöfen, Kachelöfen, Backöfen und offenen Kaminen lassen sich kleinere Wartungs- und Reparaturarbeiten auch selbst vornehmen. Die häufigsten Verschleißteile sind Dichtungen von Türen, Scheiben und Ofenrohren.

Für das Auswechseln von Dichtungen dient ein feuerfester Kleber, um die spezielle Dichtschnur für die Ofentür einzukleben. Diese Kleber sind in einigen Stunden trocken. Alternativ dazu gibt es hitzebeständige Dichtmasse oder Spezial-Silikon zum Abdichten der Ofenrohre oder auch der Glasscheibe am Backofen. Dieses hält hohen Temperaturen stand, lässt sich schnell auftragen und macht den Gebrauch des Gerätes wieder sicher.

Dichtungshülsen dienen dazu, beide Enden einer Dichtschnur fest zu verbinden. Gleichzeitig sorgt die Hülse für einen optisch schönen Abschluss. Um sie über eine Kordeldichtung stülpen zu können, benötigt man hitzebeständigen Textilglas-Gewebeabbinder. Feuerfesten Kleber für Türdichtungen und Scheibendichtungen gibt es in praktischen kleinen Tuben.

Bänder zum Abdichten qualmender Verbindungen der Ofenrohre gibt es in mehreren Varianten, wie etwa als einseitig klebendes keramische Dichtband oder als Glasfaserdichtband.

Reparieren

An Kachelöfen können kleinere Beschädigungen wie Risse an den Fugen und den Anschlüssen zum Mauerwerk auftreten. Zur Reparatur gibt es eine spezielle Dichtmasse, die elastisch und sofort gebrauchsfertig ist. Diese Paste zur Verfugung von Kachelöfen beginnt nach wenigen Minuten zu trocknen. Zum vollen Durchhärten benötigt die Masse jedoch etwa einen vollen Tag.

Kleine Schäden am Außenlack der Öfen lassen sich durch speziellen Sprühlack oder Lackstifte ausbessern. Diese Lacke schaffen eine gehärtete Oberfläche und erhöhen die Lebensdauer.

Spezielle Reparatursets für Speckstein helfen bei kleinen Beschädigungen an Ofenverkleidungen, wie Kratzern und Flecken.

Wartungskosten

In der Regel amortisieren sich die Kosten für die Heizungswartung durch die Kosteneinsparung aufgrund des geringeren Energieverbrauchs. Die konkreten Kosten hängen von der Art der Heizung und den notwendigen Wartungsarbeiten ab. Für gewöhnlich kann man bei einem Einfamilienhaus mit Wartungskosten zwischen 100 und 200 Euro rechnen.

Die Wartung großer Anlagen für Mehrfamilienhäuser kostet entsprechend mehr, ab etwa 300 Euro. Es gibt auch Wartungsverträge mit einer Pauschale für turnusmäßige Wartung und Reinigung.

Mieter in einem Gebäude können ebenfalls von den Kosten für die Heizungswartung betroffen sein, da Vermieter diese Kosten in die jährliche Nebenkostenabrechnung übernehmen können. Auch die Kosten für Verschleißteile oder Reparaturen dürfen Vermieter über die Nebenkosten auf den Mieter umlegen. Die Voraussetzung dafür ist, dass der Mietvertrag keine anderweitige Regelung wie etwa eine Nebenkostenpauschale vorsieht. Die Mieter dürfen die Rechnungen zur Heizungswartung bei der Hausverwaltung einsehen.