Grauwacke
Die Grauwacke ist ein Gestein, dessen Name aus der Bergmannssprache der Harzregion stammt. Dieser Begriff kommt seit etwa 1780 vor für grauen bis grüngrauen Sandstein aus dem Paläozoikum oder älter. Als Bezeichnung der Gesteine des Unterkarbons der Kulmfazies ist dieser Name jedoch veraltet.
Zusammensetzung
Inhaltsverzeichnis
Grauwackengestein besteht aus Sandstein (Quarz) mit einem hohen Anteil an Feldspat und Matrix. Bei der Matrix handelt es sich um eine feinkörnige Grundmasse, in welche mittel- bis feinkörnige Minerale und grobkörnige Gesteinsbruchstücke eingebettet sind. Diese Körner sind zudem meist schlecht gerundet.
Diese stark verfestigten, meist dunklen Gesteine sind trotz Feldspatanteil kaum von Arkosen zu unterscheiden. Das Hauptunterscheidungsmerkmal dabei sind die Tonminerale der Matrix: Arkosen enthalten hauptsächlich Kaolinit, die Grauwacken großteils Chlorit und Glimmer. Grauwacken lassen sich anhand der dominierenden Gesteinsart in Untergruppen einteilen: Quarzwacken, Feldspatwacken und lithische Wacken (ein hoher Anteil von Gesteinsbruchstücken). Beim sogenannten Grauwackenschiefer handelt es sich um dunkle marine Tonsteine, deren Zusammensetzung einer Grauwacke ähnelt.
Entstehung
Die Unterscheidung von Grauwacke und Arkose anhand der Bestandteile kann oft ungenau sein. Daher entscheidet meist die Geologie und die Analyse des Gesteinursprungs. Bei Arkosen handelt es sich um typische kontinentale Molasseablagerungen, Grauwacken sind marine, klastische Sedimente, abgelagert von Flüssen. Diese finden sich bevorzugt in Sedimentbecken, die einem Faltengebirge vorgelagert sind. Derartige Ablagerungen sind nicht stabil und können mit der Zeit abrutschen und sich weit in der Umgebung verteilen. Eine Grauwackenbank besteht jedoch meist aus Material, das noch nahe am Ausgangspunkt der ursprünglichen Ablagerung liegt.
Vorkommen
Diese Gesteinsart kommt in Mitteleuropa häufig vor. Die Fundgebiete von Grauwackengestein in den Alpen treten als schmaler Streifen nördlich der Zentralalpen zutage, die sogenannte Grauwackenzone. In Deutschland finden sich Grauwacken in den alten Rumpfgebirgen, beispielsweise Harz, Rheinisches und Thüringisches Schiefergebirge. Jedoch sind nicht alle Sandsteine in diesen Gebieten Grauwacken im eigentlichen Sinne.
Nutzung im Bauwesen
Grauwacken sind beliebt als Pflasterstein und als Schottermaterial, beispielsweise als Oberbaustoff für Eisenbahntrassen. Diese Gesteinsart kommt auch als Mauerstein vor. Hierbei unterscheidet man folgende Natursteinsorten anhand der Fundgebiete und der Entstehung:
- Rheinisches Schiefergebirge
- Lindlarer Grauwacke (Bergisches Land, Devon)
- Mosel-Grauwacke (Treis-Karden, Devon)
- Edersee-Grauwacke (Waldeck, Unterkarbon)
- Harz
- Oberharzer Grauwacke (Unterkarbon)
- Südharzer Grauwacke
- Selker Grauwacke
- Sonstige
- Lausitzer Grauwacke (Neoproterozoikum)