Granit

Granit zählt zu den am häufigsten vorkommenden Gesteinen und findet sich auf allen Kontinenten. Der Name stammt vom lateinischen Begriff granum für Korn ab. Es handelt sich um magmatisches Tiefengestein oder Plutonit, welches besonders massig ist. Die Struktur der Granite ist grobkristallin und sie sind reich an Quarz, Feldspaten und dunklen Mineralen wie Glimmer. Das Farbspektrum reicht von hellem Grau bis bläulich, rot und gelblich, abhängig von der Kristallisation, der Umwelteinflüsse und vom Mineralgehalt. Es sind beispielsweise die Eisenhydroxidverbindungen, welche für die gelbe Farbe verantwortlich sind.

Bildung von Graniten

Die chemische und mineralogische Zusammensetzung von Granit entspricht dem vulkanischen Rhyolith. Granitgestein entsteht aus aufgeschmolzenem Material der unteren Erdkruste. Die Bildung von Graniten kann auf unterschiedliche Weise durch verschiedene plattentektonische Szenarien erfolgen. Spannungen in der Erdkruste wie etwa Kontinent-Kollisionen, Druckentlastung, Temperaturerhöhung oder Krustendehnung bewirken tektonische Verwerfungen, welche Magma aufsteigen lassen. Diese Magmaströme bleiben stecken und kristallisieren, meistens in einer Tiefe von mehr als zwei Kilometern unter der Erdoberfläche. Daher bezeichnet man Granite als Tiefengesteine, im Gegensatz zu vulkanischem Gestein, bei welchem Magma bis an die Erdoberfläche dringt.

Arten von Granit

Im Allgemeinen ist Granitgestein mittel- bis grobkörnig mit einer homogenen Mineralverteilung. Die Größe der Kristalle schwankt meist zwischen einem und mehreren Millimetern. Die für gewöhnlich richtungslose Textur sorgt für eine einer relativ gleichmäßige Optik. Die kristalline Struktur von Granit lässt sich mit bloßem Auge erkennen. Die Art des Gesteins hängt von der Zusammensetzung des Magmas ab sowie dem Bildungsort und den physikalischen Bedingungen bei der Schmelzung ab. Dies ist der Grund dafür, dass es viele verschiedene magmatische Gesteine gibt. In der Wissenschaft unterscheidet man I-Typ-, S-Typ-, A-Typ-, C-Typ- und M-Typ-Granite.

Verwendung im Bauwesen

Die Festigkeit und Wetterbeständigkeit von Granit sowie dessen Schleif- und Polierbarkeit macht dieses Gestein besonders beliebt im Bauwesen. Jedoch muss der Stein bestimmte Prüfungnormen erfüllen, wie etwa in Bezug auf Wasseraufnahme, Druckfestigkeit, Abrieb, Frost- und Salzbeständigkeit.

Granite finden beispielsweise Verwendung als

  • Wandbekleidung, Profilstücke, Treppen- und Bodenbelag, Fensterbank
  • Tischplatte, Küchenarbeitsplatte, Theken, Waschtisch
  • Pflastersteine, Gehwegplatten, Schotter, Kantenstein, Bruchsteinmauerwerk im Straßenbau und Gartenbau
  • in der Kunst und im Kunsthandwerk als Brunnen, Vogeltränke, Säulen und Stelen, Denkmalsockel, Grabmale und für Skulpturen

Granit kommt auch im Sport als Curlingstein vor und in speziellen Bereichen des Maschinenbaus, des Werkzeugbaus und für Messeinrichtungen, wie etwa für vibrations- und wärmedehnungsminimierte Platten.