Fußbodenheizung

Die Funktion einer Fußbodenheizung lässt sich mit Wärme durch Sonneneinstrahlung vergleichen. Diese Art der Flächenheizung hat einen hohen Strahlungsanteil durch Wärme, die aus Rohrleitungen im Fußboden kommt und zunächst den Estrich erwärmt. Über den Boden strömt Wärme anschließend nach oben in den Raum und heizt diesen auf. Dieses Prinzip der Raumheizung nutzten bereits die antiken Römer und auch die Koreaner vor über 1300 Jahren. Neben dem Wohnungsbau kommen diese Heizungen auch in Industrie- oder öffentlichen Gebäuden wie Sporthallen zum Einsatz.

Arten der Fußbodenheizung

Warmwasser-Systeme

Mit Warmwasser betriebene Heizsysteme im Fußboden nutzen Rohre aus Kunststoff (Polyethylen) oder seltener auch Kupfer. Die Verlegung kann mäanderförmig mit gleichen Rohrabständen, modulierend mit verschiedenen Rohrabständen im Raum oder bifilar in Schneckenform sein. Sogenannte Kapillarrohrmatten mit parallel angeordneten PP-Röhrchen erleichtern die Verlegung. Die Wärmeverteilung mit Warmwasser läuft über einen Heizkreisverteiler und ein eingebauter Durchflussmesser erlaubt es, den Volumenstrom zu beobachten. Bei hochwertigeren Anlagen gibt es Raumtemperaturregler für die Energiezufuhr. Dasselbe System lässt sich auch zur Fußbodenkühlung nutzen.

Nass- und Trockensysteme

Bei Fußbodenheizungen unterscheidet man überdies Nasssysteme und Trockensysteme. Beim Nasssystem sind die Rohre völlig von Estrich umschlossen (Zementestrich, Anhydritestrich, Fließestrich, Gussasphalt, Walzasphalt). Die Montage erfolgt bei Verlegung des Estrichs und die Rohre lassen sich dabei mit Klammern, Klettband, Klemmschienen oder einer Noppenplatte fixieren.

Die Trockensysteme nutzen Trockenestrichplatten oder Stahlfliesen und die Rohre befinden sich unterhalb des Bodenbelages in der Dämmschicht. Die Befestigung erfolgt mit Nuten und Wärmeleitlamellen. Trockenestrichplatten haben eine vorgefertigte Fräsung zur Fixierung der Heizungsrohre. Trockensysteme lassen sich schnell installieren und eignen sich für spätere Nachrüstungen einer Fußbodenheizung im Altbau oder im Rahmen von Modernisierungen und Renovierungen.

Elektroheizung

Elektrische Fußbodenheizungen sind für Fußbodentemperierung gedacht und nicht als Vollheizung. Sie arbeiten mit Widerstandskabel oder Heizfolien mit eingearbeiteten Heizleitern. Diese eignen sich für alle Verlegungsarten unter, im oder auf dem Estrich. Es ist sogar möglich, ein Kleberbett von Fliesen und Folien unter Laminat zu verlegen.

Vorteile und Nachteile

Der größte Vorteil einer Flächenheizung im Boden liegt in der Behaglichkeit. Ein weiteres Plus ist die Energieeffizienz, denn eine Fussbodenheizung kommt im Vergleich zu anderen Raumheizungen mit sehr niedrigen Heizmitteltemperaturen aus. Die Fußbodenheizung nutzt entweder warmes Heizungswasser oder elektrische Leitungen, welche thermische Energie abgeben. Die Vorlauftemperatur ist gering und ideal für die Kombination mit Solarwärmenutzung und Wärmepumpen.

Ein weiterer Vorteil ist die architektonische Freiheit der Raumgestaltung, da man keine Heizkörper oder Rohre berücksichtigen muss. Hygienische Vorteile sind, dass es kein Staubaufwirbeln und eine trockene Wärme gibt, die das Wachstum der Hausstaubmilben und die Schimmelpilzbildung verhindert.

Die Nachteile sind hohe Einbaukosten und eine nur langsame Anpassung der Raumtemperatur. Bestimmte Arten der verwendeten Kunststoffrohre können auch mit der Zeit verstopfen und die Sanierung alter Fußbodenheizungen ist schwierig. Mittlerweile gibt es jedoch Verfahren, das Sanierungen ohne den aufwendigen Aus- und Wiedereinbau der Heizungsrohre ermöglicht.