Fertighaus – Bauweise

Die Vor- und Nachteile, Planung und Aufbau 

Das Fertighaus bietet Ihnen die Möglichkeit, in kürzerer Zeit mit dem Hausbau fertig zu werden. Das Bauunternehmen fertigt die einzelnen Teile im Werk, um sie dann vor Ort an der Baustelle zu montieren. So nimmt der Aufbau der Außenhülle des Fertigbaus nur ein paar Tage in Anspruch. Welche vor und Nachteile und spezifische Eigenschaften mit einem Fertighaus ein hergehen und was Sie bei der Planung und Umsetzung dieser Bauweise beachten müssen, erfahren Sie in den folgenden Beitrag.

Woraus bestehen Fertighäuser?

Die Fertighäuser basieren auf einer Holzkonstruktion, die für die notwendige Statik sorgen soll. Je nach Hersteller und Holzbauweise kann sich der Aufbau der Fertighäuser unterscheiden. Die eingesetzte Menge an Dämmstoffen und Konstruktionsholz erhöht die Auswahl und die Vielfalt der unterschiedlichen Fertighäuser. Demnach wird ein Fertighaus in 

  • Massivbauweise, 
  • Holzskelettbauweise oder 
  • Holztafelbauweise erstellt.

In der Fertigbauindustrie gehört die Holztafelbauweise zu den verbreiteten Bauweisen. Die Hersteller der Fertighäuser stellen zumeist direkt im Werk die Fertighauswände nach der Holzbauweise her. Spielt also keine Rolle, für welche Fertigbauweise sie sich im Endeffekt entscheiden. Die Wandaufbauten müssen den gesetzlichen Anforderungen an die Technik, den Energieverbrauch und die Qualität gerecht werden. Positiv ist eine Mitgliedschaft im Bundesverband Deutscher Fertigbau. Sie können sich bei dieser Vereinigung ein PDF herunterladen zum Qualitätsversprechen der Qualitätsgemeinschaft deutscher Fertigbau. Hier haben sich Hersteller wie Bauherren zu einer größeren Gemeinschaft zusammengeschlossen, um belegbar und geprüfte Qualität heraus zu bringen.

Was ist die Fertighaus – Bauweise

Ein Fertighaus ist kein Makel an Qualität. Es gibt hochwertige und individuelle Fertigteilhäuser, die mit einer langjährigen Haltbarkeit einhergehen. Nutzen Sie unbedingt die Möglichkeit und schauen Sie sich vorher ein paar Referenzobjekte eines Bauunternehmens an, bevor Sie sich für einen Bauträger entscheiden. Ein guter Anlaufpunkt in die Bauhausmessen, bei denen Sie Kontakt mit vielen unterschiedlichen Bauträgern sprechen können.

Woraus besteht die Fertighauswand in Tafelbauweise?

Wie wir oben bereits eingängig erklärt haben, wird das Fertighaus in Tafelbauweise industriell vorgefertigte. Im Unternehmen entstehen so die Wandtafel, die Deckentafel und die Dachtafel. Die qualitätsgesicherten Bauelemente werden an der Baustelle korrekt zusammengesetzt und verschraubt. Bei einigen Herstellern bekommen Sie zusätzlich eine aufgesetzte Fassade aus Klinken oder Holz. Die meisten Wände sind aber nur mit einem Grundputz versehen. An der Baustelle muss dann noch der Endputz aufgetragen werden. Durch diese spezifische Vorbehandlung möchten die Bauunternehmen kostbare Zeit sparen und das Fertighaus schneller aufstellen und installieren.

Es lohnt sich, einen genauen Blick auf die Wand der Fertighäuser zu werfen. Bei der Tafelbauweise ist die Materialwahl und die Anordnung entscheidend. Zumeist besteht eine Wand in einem Fertighaus aus mehreren Schichten. Beispielhaft wollen wir uns ein Aufbaubeispiel etwas genauer ansehen.

  • Gipskartonplatte
  • Holzwerkstoffplatte
  • Dämmstoffe aus Steinwolle, Mineralwolle, Flachs, Zellulose, Hanf oder Schafwolle
  • Dampfbremse – diffusionsoffen
  • Holzfaserdämmplatte
  • Oberputz und Unterputz

Wie steht es um die Energieeffizienz im Wandaufbau?

Bei einem durchdachten Wandaufbau liegt zumeist das Haupt Augenmerk auf einer hohen Energie Effizienz. Zweitrangig sind die Materialkosten und die Materialart. Das oberste Ziel sollte es sein, dass durch das Zusammenspiel aller Materialien und Schichten in einer Wand in einem Fertighaus, der Energiebedarf möglichst gering ausfällt. Aus diesem Grund setzen die Hersteller im Inneren spezielle Dämmstoff ein, wie Steinwolle oder Mineralwolle. Die seitliche Konstruktion besteht in den meisten fällen aus Fichtenholz und die Ausstattung aus Gipsfaserplatten oder Holzwerkstoffplatten.

Der Wandaufbau hat im Querschnitt immer noch ein sehr schlankes Design. So nehmen die Wände möglichst wenig der Grundfläche der Fertighäuser weg, Sorgen im Gegenzug aber immer noch für eine optimale Dämmung. Kosten günstiger sind die künstlichen Dämmstoff, es ist aber fragwürdiger, ob sie auch ökologischer sind. In den meisten fällen sind künstliche Dämmstoff nämlich nicht recycelbar. Optional werden in diesem Bereich auch Holzfaserdämmplatten eingesetzt.

Was sind die Vor- und Nachteile der Fertighäuser?

Früher galten die Fertighäuser als Billigvariante des Bauens und wenig nachhaltig. An diesem eben mit hat sich in den letzten Jahren aber einiges geändert. Im Bauhandwerk hat das Fertighaus mittlerweile seinen Platz gefunden und überzeugt mit wertigen und flexiblen Vorteilen. Einer der entscheidenden Stärken der Fertighäuser im direkten Vergleich ist der zeitsparende Aufbau durch die Unternehmen. Vor Ort an der Baustelle müssen die Bauherren die korrekte Grundplatte gießen oder den Untergrund beziehungsweise den Keller installieren. Danach rückt das Bauunternehmen an und konstruiert die einzelnen vorgefertigten Teile auf der Bauplatte. Das nimmt oftmals nur wenige Tage oder sogar nur einen Tag in Anspruch, bis die gesamte Außenhülle steht. Für Bauherren ist es erstaunlich zu sehen, wie schnell sich ihr Traum vom eigenen Haus in die Tat umsetzt.

Im Gegenzug kann das Fertighaus bis heute nicht mit den nachhaltigen und massiven Vorteil in der Massivhäuser mithalten. Diese sind im Gegenzug aber deutlich teurer. Fertighäuser sind flexibel, Sie lassen sich Modul für Modul an die eigenen Wünsche anpassen. Vorab haben die Bauherren die Gelegenheit, die Fertighäuser zum Beispiel in einem Musterhaus Ausstellung zu besichtigen. Auf diese Weise können Sie sich vorher schon einen unmittelbaren Eindruck von der Bauweise machen.

Wie wird ein Fertighaus gebaut?

Die Art und Weise der Umsetzung ist abhängig von dem Fertighaustyp, für den sie sich entscheiden. Heutzutage können sie nämlich kaum noch von außen erkennen, um welche spezielle Fertighaus es sich überhaupt handelt. Gerade die Optik und die Vielfalt der Formen stehen den massiven Häusern in nichts nach. Die Übergänge vom Fertighaus zu Massivhaus sind von daher fließend, wenn auch nicht von der Hand zu weisen.

Das Ausbauhaus

Bei einem Fertighaus Ausbauhaus können Sie nur den Baukörper in Auftrag geben und den Rest in Eigenleistung erledigen. Das ist der übliche Fertighaustyp, den sie schon zu einem günstigen Preis von einem Bauunternehmen bekommen. Je nachdem wie viele Bauarbeiten in Eigenregie the erledigen, können Sie bis zu 50.000 € sparen. Im Gegenzug dazu müssen Sie aber für die Fertigstellung des Fertighauses ausreichend Zeit einplanen. Eine der größten Fehler ist die Unwissenheit der Bauherren, die sich in der Umsetzung vor kalkulieren und über Monate bis hin zu Jahren mit dem Ausbau beschäftigt sind.

Holztafel und Holzrahmen

Die meisten Fertighäuser werden in Holzbauweise erstellt. So kommt diese Bauart auf einen Marktanteil von knapp 16 % allein in Deutschland. Gerade in Skandinavien ist die Holzbauweise die typische Bauform für ein Einfamilienhaus. Es gibt in dieser Bauweise weitere Unterteilungen, zu denen das Ausbauhaus, das Bausatzhaus, der Verbundschalttechnik und die Betonwände gehören. Das Schwedenhaus entsteht in Holztafelbauweise. Abgekürzt wird das ganze mit Holztafel Bau. Die vorgefertigten Wände sind namens gebend. Sie werden als Holztafeln in den Hallen der Fertighaus Anbieter vor montiert. Das sind selbsttragende Holzkonstruktionen, die die Bauarbeiter vor Ort zu dem fast fertigen Haus zusammensetzen.

Das Bausatzhaus

Der Bauherr kann bei einem Bausatz Haus ein Haus selbst erstellen. Er erhält dafür einen Bausatz zum Beispiel aus Bohlen. Der Hersteller hat in dem Werk die Häuser durch nummeriert und liefert zum Bausatz Haus einen detaillierten Aufbauplan mit der Zuordnung der Nummern, der Hölzer und der richtigen Position. Es gibt aber auch die klassischen Fertighäuser als Bausatz, die sie direkt auf die Baustelle geliefert bekommen. Der Bauherr hat die Aufgabe, die einzelnen Teile zusammen zu setzen und zu verschrauben.

Die Verbundschalttechnik

Fertig die Firma des Bauträgers die Holzwerkstoffe in Verbund Schaltechnik, müssen Sie vor Ort nur noch mit Beton gefüllt werden. Die so genannten Verfüllziegel setzen die Bauarbeiter aufeinander, um dann Beton einzuführen. Es gibt diese Bauweise ebenfalls als Bausatzhaus. Für die Bauherren gibt es denn einen detaillierten Bauplan, Wie sie per Hand die Steine zusammensetzen und danach befüllen. Die entscheidenden Stärken bei der Verbundschalttechnik ist die einfachere Installation, denn die Ziegel sind viel leichter als die großen Holzbauwände oder Steine.

Fertig-Betonwände

Hat sächlich ist es möglich ein Massivhaus aus Beton als Fertighaus in einem Werk zu erstellen und vor Ort zusammen zu setzen. Die Wände sind mit allen ihren Öffnungen fertig gegossen und werden dann von der Fabrik montiert. Dafür benötigen die Bauarbeiter Kran und Hand Kraft. Es gibt es in diesem Bereich sogar Fertighäuser, die aus einzelnen gemauerten Ziegelsteinen bestehen. Auch diese sind in einer Fabrik vor gefertigt und müssen vor Ort nur noch zusammengesetzt werden.

Wie an der Stelle deutlich wird, ist nicht immer das Material entscheidend beim Fertighaus. Es kommt auf die Anforderungen und die Bauweise sowie den Baugrund an. Die meisten Fertighäuser entstehen in der Holzrahmenbauweise, Ausnahmen bestätigen aber die Regel. Eines der einheitlichen Merkmale und Vorteile der Fertighäuser ist die äußere Gebäudehülle, die oftmals in wenigen Werktagen direkt an der Baustelle zusammengesetzt wird.

ZUSAMMENFASSUNG: Für wen ist das Fertighaus geeignet?

Schon seit vielen Jahren haben die Fertighäuser ihren Ruf von billigen Standardhäusern verloren. Die Unternehmen haben die Fertigbauweise weiter entwickelt. Im Werk entstehen komplexe Module, die sich an Ort und Stelle auf der Baustelle in wenigen Werktagen zusammensetzen und vor schrauben lassen. Die häufigster Bauweise ist die Holztafelbauweise, aber es gibt auch Fertighäuser, die aus einzelnen Ziegeln oder Beton bestehen. Auch hier hat das Bauunternehmen im Werk die einzelnen Module gegossen und vor installiert. 

Im Prinzip dauert nur die Außen Hülle so kurze Zeit. Erwerben Sie ein Haus in einer Ausbaustufe, können Sie als Bauherr dann den kompletten Innenausbau in eigene Regie übernehmen. Sie sollten dafür unbedingt ausreichend Zeit und Fachexpertise mit einplanen. So können Sie den Traum vom Fertighaus folgerichtig planen, zu einem günstigen Budget umsetzen und schon bald in die eigenen vier Wände einziehen.