Eigenkapital, Fremdkapital und Eigenleistung

Wollen Sie sich den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen? Dann steht Ihnen wohl die Investitionen ihres Lebens bevor. Diese sollte gut überlegt werden. Stellen Sie sich übersichtlich Ihrer finanziellen Möglichkeiten zusammen, um keine Folgen schweren Fehler zu begehen. In diesem Artikel wollen wir uns ausführlich mit dem Eigenkapital, den Fremdkapital und der Eigenleistung befassen. Ausgehend davon können wir dann Rückschlüsse für die Kostenschätzung Ihrer Immobilie und des Hausbaus ziehen.

Wie berechnet sich das Eigenkapital?

Unter den Begriff des Eigenkapitals fällt das Geld, dass sie nicht bei der Bank aufnehmen und selbst aus eigener Tasche in die Baufinanzierung stecken können. Es handelt sich um ihr privates Vermögen. Erspartes, Bargeld auf dem Bankkonto, Wertpapiere und Bausparverträge gehören zu ihrem geldwerten Eigenkapital. Dazu gehören auch angesammelte Ersparnisse aus der Riester-Rente. Sie lassen sich zur teilweisen Erhöhung des Eigenkapitals nutzen.

Die Regelungen, die das Eigenkapital angehen, unterscheiden sich von Bank zu Bank. Doch eigentlich gilt bei jeder Bank, das mit der Höhe des Eigenkapitals, weniger Fremdkapital notwendig ist. Zugleich gilt das Eigenkapital als geldwerte Sicherheit, die dafür genutzt werden kann, ihre Konditionen als Kreditnehmer zu verbessern.

Was kann ich als Eigenkapital angeben?

Eigenkapital, Fremdkapital und Eigenleistung

Zum Eigenkapital gehört alles, dass mit einem Geldbetrag in ihrem privaten Besitz ist. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Bargeld
  • Wertpapiere
  • Festgeld- und Tagesgeldkonto
  • Bausparvertrag
  • Fördermittel wie KfW-Programme
  • Privatkredit von der Familie oder Bekannten

Dann gibt es noch das Eigenkapital, dass sie als Sicherheit für den Hausbau nutzen können. Dazu gehören unter anderem

  • Eine weitere Immobilie {schuldenfrei)
  • Grundstücke
  • Sparguthaben aus der Riester-Rente
  • Lebensversicherung
  • Wertgegenstände, wie Kunstobjekte oder Gold

Eigenkapital können Sie auch durch Eigenleistungen und Arbeitsleistungen erbringen. Umgangssprachlich ist von der so genannten Muskelhypothek die Rede, mit der Sie bis zu 15 % der Darlehenssumme einsparen.

Bausparvertrag als Eigenkapital?

Sie haben die Möglichkeit einen bestehenden Bausparvertrag in die Baufinanzierung als Eigenkapital einzubringen. Er muss aber zuteilungsreif sein. Dann haben Sie die Phase im Bausparen erreicht, in der sie das Mindestguthaben erspart haben oder eine Mindestsparzeit erreicht haben. In diesem Fall ob liegt es ihre Entscheidung, die Summe als Eigenkapital anzugeben oder auch nur einen Teil handelt es sich um einen Bausparvertrag, der erst später zuteilungsreif ist, ist es möglich für die Summe eine Zwischen Finanzierung abzuschließen. Die Bank hat durch den bestehenden Bausparvertrag die Sicherheit, dass sie nach Ablauf der Finanzierung die volle Summe begleichen müssen. In der Zwischenzeit sollte es ausreichen, nur die Zinsen zu bezahlen. Achten Sie in diesem Zusammenhang auf limitierte Lauffristen.

Das Baukindergeld

Das Baukindergeld gehört nicht zu dem Eigenkapital. Es kann erst beantragt werden, wenn sie schon in der neuen Wohnung oder in dem Haus leben. Sie bekommen das Baukindergeld nicht als Einmalzahlung, sondern über mehrere Jahre verteilt. Dafür ist es nicht an eine bestimmte Nutzung gebunden. Ihnen bleibt die Chance, das Baukindergeld für die Finanzierung der Immobilie zu nutzen. Es steht Ihnen als Sicherheit und Eigenleistung aber nicht zur Verfügung. Sie können den staatlichen Zuschuss für die monatliche Tilgung einsetzen oder auch für die Sondertilgung einmal im Jahr. Das Baukindergeld bietet Ihnen also die Chance, schneller wieder schuldenfrei zu werden und den laufenden Kredit ab zu bezahlen.

Ein vorhandenes Grundstück

Grundsätzlich sind vorhanden schuldenfreie Immobilien und Grundstücke als Eigenkapital anzusehen. Die Bank hat damit eine zusätzliche Sicherheit und kann die Konditionen für die Baufinanzierung deutlich verbessern. Achten Sie unbedingt darauf, dass keine Grundschuld belastet ist. Es wird äußerst schwierig das Grundstück als Eigenkapital anrechnen zu lassen, wenn dies ebenfalls mit einer Grundschuld belastet ist. Einige Banken akzeptieren Grundstücke und Immobilien nicht als Sicherheit oder Eigenkapital. Sie sollten die Gelegenheit wahrnehmen und mit mehreren Banken sprechen. So machen Sie sich mit der Zeit mit den unterschiedlichen Bestimmungen vertraut und wissen genau, was sie für die Finanzierung und für bessere Konditionen als Eigenkapital einsetzen können.

Was ist Fremdkapital?

Das Fremdkapital ist ein Teil des Kapitals, dass einem Kapitalgeber oder einem Gläubiger gehört. In der Betriebswirtschaftslehre ist es ein Bestandteil und ein Gegenteil vom Eigenkapital. Anders gesagt bezeichnet es die Schulden und Verbindlichkeiten, die aufgenommen werden. Der Kapital Teil gehört also nicht im Eigentümer selbst sondern einem anderen Unternehmen. Das Gesamtkapital und die Summe für die Finanzierung setzen sich aus dem Eigenkapital und dem Fremdkapital zusammen.

Welche Arten von Fremdkapital gibt es?

Im Bereich der Rückstellungen lassen sich die ungewisse Verbindlichkeiten zusammenfassen. Sie sind in der Höhe und in den bestehen noch nicht konkretisiert. Grundsätzlich können Sie von den Rücklagen also dem Eigenkapital unterschieden werden.

Rückstellungen

So gibt es Rückstellungen für Pensionen, wozu Verbindlichkeiten zählen, die sie aus der betrieblichen Altersvorsorge beziehen. Zu den Steuer Rückstellungen gehören die Sicherheiten wie Gewerbesteuer, Umsatzsteuer und Körperschaftsteuer. Laut Paragraph 266 HGB fallen die Drohverlustrückstellung und die Provisionsrückstellungen in dem Bereich der sonstigen Rückstellungen.

Verbindlichkeiten

Alle finanziellen Verpflichtungen die ein Unternehmen gegenüber einem Gläubiger also einem Dritten hat, werden als Verbindlichkeiten bezeichnet. Darunter lassen sich wiederum unterschiedliche Arten zusammenfassen:

  • Anleihen: Kommt es zur Ausgabe einer Anleihe, können dadurch Verbindlichkeiten zum Beispiel durch den Verkauf von Wertpapieren entstehen. Der Käufer leid das Kapital und gibt damit Kredit.
  • Erhaltene Anzahlungen: das sind Zahlungen, die geleistet werden, bevor die Bestellung vollständig abgenommen wurde. Zum Teil handelt es sich hier um Teilzahlung in der Gesamtrechnung.
  • Verbindlichkeiten durch Leistungen und Lieferungen VLL: Das fast die finanziellen Verpflichtungen gegenüber Lieferanten zusammen. Das können zum Beispiel auch unbezahlte Rechnungen von privaten Kreditnehmern sein.
  • Verbindlichkeit im in Hinblick auf Kredit Institute: bestehen noch andere Kredite, Darlehen oder Lieferanten Kredite? Dann gehört dies in den Bereich der Verbindlichkeiten.
  • Verbindlichkeiten bei verbundenen oder beteiligten Unternehmen: vor allen Dingen für das Gewerbe gilt diese Verbindlichkeit, die zum Beispiel durch Tochtergesellschaften oder Muttergesellschaften entstehen können.
  • Sonstige Verbindlichkeiten: das können zum Beispiel sozial Versicherungsbeiträge sein.

Grundsätzlich lassen sich viele unterschiedliche Verbindlichkeiten unterscheiden, gerade wenn es sich um Selbstständige und Unternehmer handelt. Sie sollten einen Blick auf ihre Liste an Auszahlungen werfen, um eine vollständige Aufstellung aller Verbindlichkeiten machen zu können. An wen überweisen Sie regelmäßig einen festen Betrag und wer gehört zu ihren Gläubigern, Unternehmen oder dritten, die von Ihnen eine bestimmte Summe Geld bekommen. Hier gilt es objektiv und ehrlich vor zu gehen, um die Verbindlichkeiten, die Ausgaben und die einnahmen realistisch gegenüberzustellen. Erst dann finden Sie wirklich heraus, welchen Hausbaukredit sie sich wirklich leisten können.

Die Eigenleistungen

Eine wichtige Position beim Hausbau nehmen die Eigenleistungen ein. Wer in der Lage ist vereinzelte Arbeiten selbst zu übernehmen, entlastet sein Eigenkapital und bringt seine eigene Arbeitsleistung gewinnbringend ein. Die so genannte Muskelhypothek sind die Arbeiten beim Hausbau, die sie selbst ausführen. Dazu können auch die Leistungen gehören, die sie mit Hilfe von Freunden oder der Familie übernehmen. Im Idealfall befindet sich geschulte Handwerker oder Meister in der Familie, die ihnen beim Hausbau unter die Arme greifen können. Im besten Fall lassen sich dadurch Tausende Euro sparen und als Eigenkapital in die Finanzierung einbringen.

Was sind die Vorteile der Eigenleistungen?

Es macht sich grundsätzlich finanziell positiv bemerkbar, wenn sie selbst in ihrer Immobilie aktiv werden. Viele Banken erkennen die Muskelhypothek als Eigenkapital an und denkt damit die Baukosten und die Gebühren für die Baufinanzierung. Entscheiden Sie sich also für die Eigenleistung, profitieren Sie im besten Fall von den geringeren Baukosten, einer niedrigeren Darlehenssumme, günstigeren Hypothekenzinsen sowie einer höheren Wahrscheinlichkeit, den gewünschten Baukredit bei der Bank zu bekommen. Es ist gar nicht so einfach, pauschal festzulegen, wie viel Geld sie mit den Eigenleistungen sparen. Empfehlenswert wäre es einen der online Bau Zinsrechner zu nutzen und damit die gewünschte Darlehenssumme, die Finanzierung und die Tages aktuellen Zinsen in den Vergleich zu setzen.

Welche Eigenleistung kann ich selbst übernehmen?

Es handelt sich um alle Maßnahmen, die sie in eigene Regie am Haus übernehmen. Dazu gehören zu Meister Bezieher und Maler arbeiten sowie der Einbau von Bodenbelägen die Teppich und Laminat. Aber auch Arbeiten an der Außen Geländer, an der Garage, im Garten gehören in den häufigsten Bereich der Eigenleistungen. Im besten Fall haben sie Privatfachleute zur Hand, die sich um die Wärmedämmung, die Elektroleitungen oder andere Arbeiten am Haus kümmern, die fachliche Kenntnis und eine Ausbildung verlangen.

Wie viel kann ich durch Eigenleistungen beim Hausbau sparen?

Wir haben bereits oben erwähnt, dass es nicht möglich ist Pauschale Werte und Einsparungen zu nennen. Dennoch wollen wir beispielhaft das Potenzial der Eigenleistungen aufstellen. Wir nehmen dafür eine Umfrage des Bauherrenschutzbund des e.V. zu Hilfe. Ausgehend von dieser Umfrage konnte die Hälfte der 500 Bauherren durch den Einsatz der Eigenleistungen 10.000 € sparen. 22 % der Befragten Sparten sogar 20.000 € und 22 % 25.000 €. Das sollte das ein Sparpotenzial einmal mehr deutlich machen.

Wie viel Eigenleistungen kann ich als Eigenkapital einsetzen?

Sie haben die Möglichkeit beim Hausbau die Eigenleistungen auf das Eigenkapital anrechnen zu lassen. Sie müssen dann weniger Eigenkapital in ihre Finanzierung einbringen und erhalten dennoch bessere Zinsen. In der Regel akzeptieren die Banken bis zu 15 % der Darlehenssumme als Eigenleistungen. Realistisch ist ein Betrag zwischen fünf und 10 %, den sie durch die Eigenleistungen beim Kredit beziehungsweise Darlehen geltend machen können.

Der Grund dafür ist relativ einfach. Die meisten Bauherren sind keine gelernten Handwerker, dafür steigt das Risiko für die Bank, dass etwas daneben geht und auch die Bauzeit nicht gehalten werden kann. Das Risiko für Schadensersatz Forderungen und Mehrkosten sowie Nachbesserungen steigt eben so und bringt gefahren mit in die Finanzierung. Sie sollten sich selbst also unbedingt ehrlich befragen, ob sie wirklich in der Lage sind, die Eigenleistungen am Hausbau korrekt auszuführen. Einige Banken können darüber sogar entsprechende Nachweise verlangen. Für die Schäden, die am Haus infolge der Eigenleistung entstehen, haften nur die Bauherren. Sie müssen für ihre eigenen Fehler selbst finanziell aufkommen und diese aus eigener Tasche beseitigen.

ZUSAMMENFASSUNG

Eigenkapital, Fremdkapital und Eigenleistungen bilden die Hauptkomponenten, die sie in eine Kredit Anfrage stellen. Zum Eigenkapital gehören alle Vermögenswerte ob im Sparbuch, im Bausparvertrag, auf dem Tagesgeld oder Festgeldkonto, auf dem Girokonto oder in Form von Wertgegenständen. Das Gegenteil des eigenkapitals ist das Fremdkapital. Das sind all die Verpflichtungen, die sie regelmäßig monatlich, vierteljährlich oder jährlich gegenüber einem Dritten, also einem Gläubiger leisten. Stellen Sie die Fremdleistungen oder das Fremdkapital mit dem Eigenkapital gegenüber, sollte niemals ein Ungleichgewicht Zu Gunsten des Fremdkapitals entstehen. Ihre Chancen auf günstige Konditionen bei einem Baukredit steigen, wenn sie gewisse Arbeitsleistung in Eigenleistung erbringen. Es handelt sich hierbei um die Arbeiten, die sie selbst am Haus erledigen. Deshalb besteht auch die Bezeichnung Muskelhypothek und die Möglichkeit, bis zu 15 % als Eigenkapital auf das Darlehen anrechnen zu lassen.