Die Badsanierung
Wie jedes Bauprojekt verlangt auch die Badsanierung eine gründliche Planung und Vorbereitung. Denn jedes Bad benötigt im Normalfall etwa alle 20 Jahre eine Generalüberholung. Es lohnt sich also, bei einer Sanierung langfristige Lösungen zu überlegen. Wenn es um dekorative Elemente geht, kann auch vieles in Eigenleistung geschehen. Falls Grundwissen bei der Fliesenverlegung oder Sanitärinstallation vorhanden ist, macht dies die Planung der Sanierung des alten Bades und dessen Durchführung einfacher. Alles was Elektro- und Wasserleitungen betrifft, sollte man jedoch auf alle Fälle den Fachleuten überlassen.
Gründe der Sanierung
Inhaltsverzeichnis
Gründe für eine Badsanierung können vielfältig sein und vielfach lohnt es sich, nicht erst 20 Jahre zu warten. In folgenden Fällen sollte eine Umgestaltung des Badezimmers angebracht sein, ehe eine Generalsanierung ansteht:
- Abbau einer Badewanne zugunsten eines Duschbereichs als Regendusche oder Walk-In-Dusche
- Umrüstung eines kleinen Badezimmers mit praktischeren kleinformatigen Elementen, die heutzutage in größerer Auswahl zur Verfügung stehen als etwa vor 20 Jahren
- Ist das Bad nicht an die Zentralheizung angeschlossen, ist der Einbau von Warmwassergeräten wie Durchlauferhitzer oder Elektroboiler unerlässlich, ebenso wie die Einrichtung einer effektiven Entlüftung.
- Im fortgeschrittenen Alter tritt der Bedarf eines barrierefreien Badezimmers mit bodengleicher Dusche und vielen zusätzlichen Handgriffen ein.
- Der Familienzuwachs verlangt die Umrüstung des Bads für die Nutzung durch kleine Kinder.
- Der Auszug der erwachsenen Kinder und leerstehende Zimmer bieten die Chance auf ein größeres Bad als Wellnesszone oder die Errichtung eines Gästebads.
Planung
Die beste individuelle Lösung für ein neues Badezimmer muss nicht immer kostspielig sein. Eine rein dekorative Umgestaltung, wie etwa neue Armaturen oder Fliesen streichen erfordert meist auch kein besonderes Fachwissen.
Soll die Badsanierung umfangreicher sein, sollte man alte und möglicherweise bereits stark abgenutzte Wasserleitungen und Abwassereinrichtungen bei einer derartigen Baumaßnahme gleich mit erneuern. Das vermindert die Gefahr von defekten Rohrleitungen und man ist etwas freier in der Planung.
Die ersten Schritte sollten bestimmen, wo WC, Waschbecken, Dusche oder Badewanne stehen. Da diese abhängig sind von Wasser- und Abwasseranschlüssen, lässt sich das Bad meist nicht völlig frei neu gestalten. Ausschlaggebend sind die Anschlüsse für das Abwasser, denn die Wasserzufuhr lässt sich noch ein wenig verändern. Eine Zeichnung mit dem Grundriss und allen Anschlüssen hilft bei der Entscheidung und der Badgestaltung. Wenn es etwa um den Einbau oder Umbau eines Bads in einer Dachschräge geht, ist die richtige Anordnung von Dusche, Badewanne und Waschtisch besonders wichtig.
Gestaltungsmöglichkeiten
Bei der Badsanierung sollten die funktionalen Aspekte Vorrang haben vor dem gestalterischen Blickwinkel. Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Waschtischen, WCs und Armaturen für die Badsanierung, um das Geeignete für die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben zu finden.
Im Badezimmer trugen die Wände früher meist bis unter die Decke Fliesen, heutzutage sind meist nur die direkten Nassbereiche verfliest. Es hängt daher von der Planung ab, inwieweit alte Fliesen unter einer Vorstellwand überklebt oder überputzt einfach bleiben können. Neue Leitungen finden ebenfalls hinter einer Vorwandinstallation Platz, beispielsweise mit fertigen Vorwandelementen und einem Trockenbausystem aus UW- und CW-Profilen.
Am Boden auch im Bad sind Holz- oder Kunststoffböden keine Seltenheit mehr. Die Badsanierung umfasst in den meisten Fällen eine neue Ausführung von Dusche, Wanne und WC in modernerer Form, wie etwa eine bodengleiche Dusche. Diese verlangt jedoch ebenfalls aufwendige Estricharbeiten. Der Umbau auf ein hängendes WC kann jedoch auch problemlos mit sogenannten Vorstellelementen erfolgen.
Ablauf
Der Umfang der Arbeiten und die entsprechenden Sanierungskosten richten sich nach den individuellen Wünschen. Die Arbeitsschritte hingegen ähneln sich in den meisten Fällen und die Badsanierung hat den folgenden Ablauf:
- Abbau des alten Bads und Herstellung des Rohbauzustands
- Rohrinstallation für Wasser, Heizung, Lüftung
- Verlegung der Elektroleitungen
- notwendige Arbeiten im Nass- und Trockenbau
- Einbau oder Umbau von Fußbodenheizung und Estrich
- Badewannen- oder Duschanlagenmontage, Verbundabdichtung
- Verlegen von Fliesen
- Anstrich von Wänden und Decken
- Endmontage der Armaturen und Sanitärgegenstände
Kosten
Die Kosten einer Badsanierung hängen stark von den individuellen Gegebenheiten sowie den Gestaltungswünschen ab, daher ist die Skala nach oben offen. Der Aufwand für die Handwerker lässt sich etwas reduzieren, wenn man Teilbereiche selbst übernimmt, wie etwa alte Fliesen abklopfen. Das Sparen an der falschen Stelle bei einer Sanierung sollte man jedoch vermeiden, denn das kann in der Folge teuer zu stehen kommen.
Für eine Preiskalkulation sollte man die Badsanierung mit etwa 2.000 bis 3000 Euro pro Quadratmeter bemessen. Ein Wellness- oder Luxusbad kann durchaus 30.000 bis 40.000 Euro und mehr kosten.