Der Teich kippt um, was tun?

Gibt es im Sommer längere Hitzeperioden, stellt sich oft die Frage: Der Teich kippt um, was tun? Es ist also nicht immer ein Mangel an Pflege, welcher die Gesundheit eines Gartenteichs bedroht. Ein gekippter Teich bedeutet, dass den Pflanzen und Fischen im Teich ein Tod durch Ersticken droht. Mit folgenden Maßnahmen lässt sich der Teich mit allen Bewohnern noch retten.

Anzeichen für das Kippen

Das Teichwasser ist grundsätzlich immer dann gefährdet, wenn das biologische Gleichgewicht gestört ist. Das passiert für gewöhnlich über eine längere Zeit hinweg, wenn etwa die Teichpflege nicht sorgsam erfolgt. Jedoch führen auch längere Hitzeperioden im Sommer dazu, dass Algen hervorragende Bedingungen vorfinden.

Weitere Gründe für vermehrtes Algenwachstum sind

  • abgestorbene Pflanzenteile, Laub und Blütenpollen im Teich
  • die Ausscheidungen der Fische
  • unverzehrt gebliebenes Fischfutter

Rasantes Algenwachstum ist ein großes Problem für die Teichanlage, da Algen den Sauerstoffgehalt des Teichs verringern. In der Folge trübt sich das Wasser und auf der Oberfläche bildet sich ein Film, eventuell verbreitet sich auch ein übler Geruch. Spätestens dann ist klar, dass dringend zu handeln ist, denn den Teichbewohnern droht der Tod durch Ersticken: Der Teich kippt um, was tun?

Sofort handeln

Bei den ersten Anzeichen eines gekippten Teiches sollte man sofort handeln, um die Fische und die Pflanzen im Gewässer zu retten. Die Teichreinigung sollte in folgenden Schritten erfolgen:

  • Befinden sich Verunreinigungen wie Äste und Laub im Teich, sollte man zunächst diese mit einem Kescher entfernen.
  • Der nächste Schritt ist es, die Schicht von Algen so gut wie möglich zu entfernen, was ebenfalls mit einem Kescher oder anderen Hilfsmitteln (Stock, Rechen) möglich ist.
  • Als nächstes sollte man die Fische retten und aus dem Teich fischen, um sie vorübergehend in einem anderen Wasserbehälter zu beherbergen. Das Wasser sollte pures Regenwasser oder mit Regenwasser vermischtes Leitungswasser sein.
  • Die Reinigung mit dem Teichschlammsauger ist der wichtigste Schritt, um Algenbefall, schmutziges Wasser und Schlamm zu entfernen.
  • Befinden sich trotz Abfischens noch immer Tiere im Teich beziehungsweise versteckt in der Schlammschicht, muss das Absaugen besonders schonend erfolgen: Einige Zentimeter Wasser über dem Schlamm belassen und dann die darin befindliche Tiere suchen und herausfischen, erst danach den restlichen Schlamm absaugen.
  • Nach der Schlammabsaugung sollte man sichergehen, dass die Algen komplett aus dem Teich entfernt sind. Dies kann mit einer Spritzdüse für den Gartenschlauch erfolgen, das entfernt auch die Algen von den Blättern der Wasserpflanzen. Außerdem sollte man die Teichwände mit einer Bürste reinigen, jedoch ohne die Teichfolie zu beschädigen. Gibt es bereits Beschädigungen der Folie, ist diese Reinigung eine gute Gelegenheit, die Teichfolie zu reparieren.

Altwasser

Das abgesaugte schmutzige Wasser ist nicht völlig nutzlos, denn es befinden sich darin verschiedene Mikroorganismen. Zumindest einen Teil dieses Wassers sollte man aufheben und wieder zurück in den Teich geben, gemeinsam mit dem frischen Wasser. Gibt es ein Wasserrückführungssystem mit Filtern, lässt sich ein Teil des abgepumpten Wassers direkt wieder in den Teich zurückführen. Eine vollständig neue Befüllung des Teichs entspräche einer neuen Anlage, wo sich ebenfalls erst ein Ökosystem neu aufbauen müsste.

Wieder befüllen

Ist der Teich gereinigt, lassen sich als erstes die Pflanzen wieder platzieren. Dann füllt man die Mischung von einem Teil des alten mit dem neuen Teichwasser wieder in den Teich. Die Fische kann man noch einige Stunden oder einen Tag beobachten, ehe man sie wieder im Teich aussetzt.

Entsorgung des Schlamms

Der abgesaugte Schlamm eignet sich noch gut als Dünger für den Garten. Am besten sollte man den Schlamm als Kompost entsorgen. Zum Düngen eignet sich der Schlamm nur in stark verdünnter Form. Bei einem gekippten Teich ist die Nährstoffkonzentration im Schlamm sehr hoch, was den Gartenpflanzen eher schadet.

Vorsichtsmaßnahmen

Das Problem, Der Teich kippt um, was tun, ist absolut vermeidbar. Das Teichwasser bleibt dauerhaft im Gleichgewicht, wenn man den Teich gerade im Sommer besonders aufmerksam pflegt. Es ist daher zu raten, bei plötzlichem Wetterwechsel sofort zu handeln oder bei längerer Abwesenheit im Urlaub eine verlässliche Vertretung für die Teichpflege zu organisieren.

Zur Wartung des Teiches gehört es, die Wasserwerte regelmäßig zu kontrollieren. Dazu dienen Streifen- oder Tröpfchentests. Denn auch nach der Reinigung kann sich das Wasser aus anderen Gründen eintrüben. Weichen die Wasserwerte von der Norm ab, sollte man sofort einen Teil des Wassers tauschen. Es gibt auch spezielle Algenentferner mit aktivem Sauerstoff und Bakterien, um Schwebe- und Fadenalgen zu bekämpfen.

Der Einbau einer Pumpe und eines Filter bedeutet eine dauerhafte Verbesserung der Wasserqualität. Außerdem sollte man ein Überfüttern der Fische vermeiden, was ein Futterautomat erleichtert. Eine weitere Möglichkeit ist es, algenfressende Fische auszusetzen. Es gibt auch spezielle Wasserpflanzen, welche für eine Reinigung des Wassers sorgen.