Carport selber bauen
Sie benötigen einen Unterstand für Ihr Auto, aber der Bau einer Garage ist Ihnen zu aufwendig oder zu teuer? Oder suchen Sie eine Möglichkeit, möglichst günstig eine überdachte Terrasse zu bauen? In beiden Fällen eignet sich ein Carport.
Wir möchten Ihnen in diesem Artikel erklären, wie Sie einen Carport selber bauen können und was Sie diesbezüglich beachten sollten.
Carport selber bauen – das sollten Sie beachten:
Inhaltsverzeichnis
Ehe Sie mit dem Bau beginnen, sollten Sie sich über einige Sachen informieren und gleichzeitig eine umfangreiche Planung durchführen.
Am besten gehen Sie folgendermaßen vor:
Finden Sie heraus, ob Sie einen Carport bauen dürfen
In allen Bundesländern gelten unterschiedliche Bauvorschriften. Während Sie in einem Bundesland problemlos einen Carport bauen dürfen, müssen Sie in anderen Gemeinden einen bestimmten Abstand zur Grenze einhalten und in einigen Baugebieten ist der Bau eines Carports sogar gänzlich untersagt. Am besten erkundigen Sie sich im Vorfeld bei dem für Sie zuständigen Bauamt, ob der Bau eines Carports generell möglich ist und welche Anträge hierfür unter Umständen gestellt werden müssen.
Welche Art von Carport möchten Sie bauen?
Es gibt zahlreiche Carport-Varianten, die allesamt ihre Vor- und Nachteile haben. Ein einfacher Carport aus Holz ist für viele die beste Variante, denn diese lässt sich nicht nur schnell und kostengünstig, sondern auch kinderleicht umsetzen. Wie Sie einen Carport aus Holz selber bauen, darauf gehen wir später noch ein.
Wo möchten Sie den Carport errichten?
Wie erwähnt, gibt es in einigen Gemeinden Regelungen darüber, wo auf einem Grundstück ein Carport stehen darf. Diese müssen selbstverständlich eingehalten werden. Darüber hinaus sollten Sie überlegen, an welcher Stelle Ihres Grundstücks der Bau eines Carports am meisten Sinn ergibt. Wünschen Sie beispielsweise die direkte Nähe zum Haus, um bei Regen ohne Probleme ins Trockene zu gelangen, ergibt es natürlich wenig Sinn, den Carport am Ende des Gartens zu errichten.
Den Bau exakt planen
Hämmern und sägen sie nicht einfach drauflos, sondern planen Sie den Bau des Carports sorgfältig. Finden Sie heraus, welche Baumaterialien und Werkzeuge Sie benötigen und wie der Carport im Einzelnen aussehen soll. Am besten fertigen Sie eine Bauskizze an.
Carport Bausatz oder Eigenbau?
Außerdem sollten Sie überlegen, ob Sie einen Fertigbausatz verwenden oder den Carport komplett selbst bauen möchten. Der Bausatz eignet sich für Sie, wenn Sie mäßiges handwerkliches Geschick und wenig Vorstellungskraft besitzen. Schließlich bauen Sie den Bausatz entsprechend der Anleitung auf, was kinderleicht gelingt. Möchten Sie jedoch einen besonderen Carport kreieren, kann ein kompletter Selbstbau sich als perfekte Lösung erweisen.
Werkzeuge und Materialien für den Bau des Carports
Ehe Sie loslegen, sollten Sie alle notwendigen Materialien und Werkzeuge zusammentragen. Welche Utensilien Sie benötigen, erklären wir Ihnen nachfolgend.
Welche Materialien benötige ich zum Bau eines Carports?
- Carport-Bausatz oder Materialien für den Eigenbau
- Ggf. Holzverschalung
- Beton für Fundamente
- H-Anker
- Silikon
Welche Werkzeuge benötige ich zum Bau eines Carports?
- Werkzeuge zur Bearbeitung des Holzes
- Spaten und ggf. Ausheber für das Erdloch
- Wasserwaage
- Zollstock
- Stift zum Anzeichnen
- Schubkarre
- Schraubzwingen
- Hammer
- Richtschnur
- Maurerkelle und Maurerkübel
- Bretter
- Rührer für den Mörtel
- Eimer
- Gießkanne
Carport selber bauen – Schritt für Schritt-Anleitung
Nachfolgend möchten wir Ihnen exakt erklären, wie Sie beim Bau des Carports vorgehen sollten, um nichts zu vergessen. Auf diese Weise kreieren Sie einen sicheren, langlebigen und hochwertigen Carport, an dem Sie viele Jahre lang Freude haben werden.
Schritt 1 – Gießen des Fundaments
Mit einem soliden Fundament steht und fällt im wahrsten Sinne des Wortes alles. Damit der Carport später einen sicheren Stand hat und auch unter schweren Schneelasten tragfähig bleibt, fertigen Sie im ersten Schritt das Fundament an. Für den Carport benötigen Sie ein sogenanntes Punktfundament aus Beton, welches überall dort eingebracht wird, wo später die Pfosten des Carports aufgestellt werden sollen.
Um zu wissen, an welchen Stellen die Punktfundamente gebaut werden müssen, vermessen Sie vorher die gesamte Fläche und bringen Sie entsprechende Markierungen an. Verwenden Sie am besten die Skizze des Herstellers, um zu wissen, wo welche Fundamente gebaut werden müssen. Wenn Sie sich für Marke Eigenbau entscheiden, müssen Sie selbst entscheiden, wie viele Pfosten Sie an welchen Stellen aufbauen möchten.
Heben Sie das Loch für das jeweilige Punktfundament entweder mit einem Erdlochbohrer oder mit einem Spaten aus. Es sollte mindestens 80 Zentimeter tief sein. Danach geben Sie schrittweise den Beton in das Loch und verdichten diesen. Spannen Sie danach Richtschnüre, um die Höhe und Lage des sogenannten Schalungsrahmens ausrichten zu können. Danach legen Sie fest, an welcher Position sich der H-Anker befinden soll und markieren diese Stelle entsprechend.
Tipp:
Wenn Sie den Carport pflastern möchten, sollten Sie dies direkt nach dem Setzen der H-Anker erledigen. Bzw. ist es ratsam, die H-Anker im Zuge der Pflasterarbeiten einzusetzen.
Schritt 2 – Einsetzen des H-Ankers
Setzen Sie nun den H-Anker in den noch feuchten Beton. Anschließend verwenden Sie die Maurerkelle, um die Betonschicht wieder glatt zu streichen. Richten Sie den H-Anker unbedingt bestmöglich aus, um zu garantieren, dass später alle Pfosten wie gewünscht befestigt werden können.
Haben Sie die benötigte Position erreicht, fixieren Sie den Anker am besten mit einer Schraubzwinge, sodass dieser nicht verrutschen kann. Warten Sie danach mindestens drei Tage, bis der Beton vollständig ausgehärtet ist. Andernfalls kann durch eine frühzeitige Belastung durch den Bau des Carports und das Stellen der Pfosten in die Anker die spätere Statik deutlich beeinträchtigt werden, was wiederum ein hohes Sicherheitsrisiko birgt.
Schritt 3 – Pfosten für den Carport setzen
Im nächsten Schritt werden nun die Pfosten für den Carport gesetzt. Richten Sie die Pfosten mit einer Wasserwaage aus, um sicherzustellen, dass sie auch wirklich im Lot sind. Danach fixieren Sie sie mit einer Schraubzwinge. Nun werden die Löcher für die Pfosten gebohrt, damit Pfosten und Träger miteinander verschraubt werden können.
Schritt 4 – Anbringung der Dachpfetten
Oben auf die Pfosten legen Sie nun an den Längsseiten die sogenannten Dachpfetten auf, die der gesamten Konstruktion mehr Halt verleihen. Die Träger werden durch Anbohren an den Pfosten befestigt.
Schritt 5 – Anbringung der Sparren
Im nächsten Schritt werden die Dachsparren angebracht. Am einfachsten gelingt dies, wenn Sie zuerst den ersten und den letzten Sparren ausrichten und befestigen. Auf diese Weise gelingt die Anbringung der übrigen Sparren deutlich einfacher, da Sie bereits eine Orientierung haben. Die Sparren werden mittels Winkeln an den Dachpfetten befestigt.
Befestigen Sie danach die Kopfbänder zwischen Pfetten und Pfosten, um für mehr Stabilität zu sorgen.
Schritt 6 – Anbringung der Dachplatten
Nun ist es an der Zeit, die Dachplatten anzubringen. Diese werden auf die Dachsparren aufgelegt. Achten Sie darauf, dass die Platten möglichst dicht sind. Platten aus Aluminium können Sie beispielsweise überlappen lassen und Übergänge mit Silikon verschließen. Wenn Sie Dachelemente aus Holz verwenden, sollten Sie zusätzlich Dachpappe oder Schindeln nutzen, um das Dach dicht zu bekommen.
Schritt 7 – letzte Schritte
Möchten Sie eine Anschlussblende anbringen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. Ebenso können Sie nun die Seitenwände bzw. die Rückwand montieren. Diese sorgen für einen besseren Schutz des Fahrzeuges und können zudem für einen zusätzlichen Sichtschutz sorgen.
Ein Carport mit Seiten- und Rückwänden eignet sich zudem, wenn Sie den Carport als überdachte Terrasse nutzen möchten.