Bauweise amerikanischer Häuser

Wenn man in Deutschland von einem Haus im amerikanischen Stil spricht, geht es meist um den Kontrast zu den Häusern hierzulande aus Stein und Beton. Denn die Haustypen und Baumaterialien unterscheiden sich stark in den einzelnen Regionen und Bundesstaaten der USA . Ein Gebäude in Europa, das die Bauweise amerikanischer Häuser aufweist, entspricht einem Haus in Holzrahmenbauweise mit offener Raumeinteilung. Auch muss die Wohnfläche nicht wirklich größer sein als in europäischen Eigenheimen.

Design amerikanischer Häuser

In Deutschland versteht man unter der Bauweise amerikanischer Häuser meist ein Fertigteilgebäude aus Holz mit großen Veranden, Sprossenfenstern und einem offenen Wohnkonzept. Auch darf ein liebevoll angelegter Vorgarten nicht fehlen. Bei der Inneneinrichtung typisch für ein amerikanisches Haus ist eine geräumige Küche, die meist direkt an ein Ess- oder Wohnzimmer angrenzt.

Weitere charakteristische Merkmale sind

  • direkter Durchgang von der Garage ins Haus
  • XXL Kühlschrank
  • Kücheninsel mit Barhockern
  • Veranda um das gesamte Haus
  • Giebel und Gauben statt Dachfenstern
  • zweifarbige Fassade in hell- und dunkelblau oder in hellgrau und dunkelblau
  • dunkle Dachschindeln
  • breite Fensterbänke
  • offener Kamin

Errichtung amerikanischer Häuser

Die Bauweise amerikanischer Häuser erfolgt von außen nach innen, Erker und andere Anbauten montiert man als Fertigteile an den dafür vorgesehenen Stellen. Ein amerikanisches Haus entspricht technisch gesehen einem Holzständerbau, wo ein Gerüst aus Holzstreben die Basis bildet. Daran befestigt man Holztafeln als Wandelemente. Bei der sogenannten Beplankung kommen Holzplatten auf beide Seiten der Basisstreben. In der Mitte des Wandaufbaus entsteht also ein Hohlraum, den man für die Montage von Dämmschichten, Leitungen und Kabeln nutzt. So entsteht schnell ein Rohbau innerhalb von 14 Tagen. Diese Bauweise kennt man in Deutschland auch unter der Bezeichnung Holzrahmenbau oder Leichtbau. Letzteres bezieht sich als Gegensatz auf die europäische Massivbauweise von Häusern aus Stein und Beton.

Unterschied zu Europa

Der Unterschied zu europäischen Gebäuden liegt jedoch weniger im Design, sondern in der Verwendung des Naturrohstoffs Holz als zentrales Baumaterial und nicht nur als Verschalung. In den USA kommt ein Haus vollständig ohne Fundament und Keller, also ohne Bodenplatte aus. Jedoch gilt in Europa die Regelung, dass ein Fundament die Grundlage für die Erteilung einer Baugenehmigung ist. Wer sich in Deutschland für die Bauweise amerikanischer Häuser entscheidet, errichtet also ein Gebäude, das unterkellert oder mit einer Bodenplatte ausgestattet ist.

Verschiedene Stile

Da es keinen bestimmten amerikanischen Baustil gibt, lassen sich verschiedene Ausführungen unter der Bauweise amerikanischer Häuser in Deutschland finden. Die Arten des Designs reichen vom Bungalow über Landhaus bis hin zum Stadthaus, welche allesamt als Holzhäuser ausgeführt sind.

  • Bungalows sind eingeschossig mit Flachdach, meist quadratischem Grundriss und einer angebauten Garage. Sie sind im Regelfall auch barrierefrei, da schwellenlos und ohne Treppenstufen.
  • Ein Colonial-House hat einen rechteckigen Grundriss, ein spitzes Giebeldach und mindestens zwei Etagen.
  • Ein Gebäude im Townhouse-Style ist in Europa eher selten, denn es handelt sich um ein schmales Stadthaus mit schlichter Fassade, das sich über mehrere Etagen erstreckt.
  • Die Südstaaten-Villa zeichnet sich durch großen Dachvorsprung und umlaufende Balkone, exklusive Steinsäule und viel Wohnfläche aus.
  • Ein Cape-Cod-House erinnert an ein britisches Cottage, also ein freistehendes Landhaus mit mehreren Stockwerken auf einem großen Grundstück.

Vorteile und Nachteile

Die Bauweise amerikanischer Häuser hat den Vorteil, dass sie unkompliziert, schnell und günstig ein Gebäude errichten kann. Die Preise für ein Amerikahaus sind auch geringer als jene für ein Massiv-Fertighaus. Holz gilt als nachhaltiges Baumaterial, das für ein angenehmes Raumklima sorgt und gute Dämmwerte aufweist. Der größte Nachteil ist die geringere Lebensdauer im Vergleich zu Massivhäusern. Der Zahn der Zeit nagt stärker an Holz als an Beton- und Steinfassaden.